Wincor Nixdorf bleibt trotz Wachstum vorsichtig

Paderborn (dpa) - Der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller Wincor Nixdorf ist dank wieder anziehender Hardwareverkäufe mit Rückenwind in sein neues Geschäftsjahr gestartet. Umsatz und Gewinn entwickelten sich besser als gedacht.

Eine prinzipielle Aufhellung kann Vorstandschef Eckard Heidloff aber noch nicht erkennen, wie der Manager vor dem Beginn der Hauptversammlung laut Mitteilung sagte. Besonders in wichtigen Industrieländern Europas sei es weiterhin schwierig. Hier halten sich gerade die wichtigen Kunden aus der Bankenbranche bereits seit geraumer Zeit mit Bestellungen für Automaten zurück. Währenddessen läuft es in den Schwellenländern besser für den Konzern. Vorbörslich legte die im MDax notierte Aktie zu.

Die Verkäufe der Automaten- und Kassensysteme wuchsen zwischen Oktober und Dezember um 16 Prozent. Auch bei Software und Service zogen die Erlöse an und legten um vier Prozent zu. Im Geschäft mit den Banken beträgt das Plus 15 Prozent, mit Handelsunternehmen 2 Prozent. Regional zeigte sich, dass das Wachstum vor allem aus den Schwellenländern kommt. So konnte die Regionen Asien, Pazifik und Afrika um fast ein Drittel zulegen.

Auch in der Region Amerika wuchs der Umsatz der Ostwestfalen mit Plus 16 Prozent deutlich. Hierzulande schrumpften die Erlöse um ein Prozent. Europa sorgte trotz der schwierigen Lage in einigen Ländern West- und Südeuropas noch für ein Plus von acht Prozent. Dahinter stünden die europäischen Schwellenländer, hieß es im Bericht.

Im Konzern zogen die Erlöse zwischen Oktober und Dezember um zehn Prozent auf 669 Millionen Euro an. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (EBITA) stagnierte bei 40 Millionen Euro, hier knabberten Umbaukosten am Profit. Unter dem Strich blieben mit 27 Millionen Euro acht Prozent mehr übrig als noch vor einem Jahr. Damals hatten allerdings auch Kosten für eine neue Kreditlinie den Gewinn geschmälert. Zur Hauptversammlung will der Vorstand den Aktionären eine Dividende von 1,05 Euro vorschlagen.

Zudem steht die Wahl eines neuen Aufsichtsratsvorsitzenden an. Der bisherige Chef des Kontrollgremiums, Karl-Heinz Stiller scheidet wegen des Erreichens der Altersgrenze aus. Ihm nachfolgen soll laut Willen des Vorstands Alexander Dribelius, er ist das dienstälteste Mitglied des Rates.

Wegen der Unsicherheit hält Heidloff weiter an seiner Prognose aus dem November fest. Im laufenden Geschäftsjahr (Ende September) will der Konzern demnach dank des Wachstum in den Schwellenländern insgesamt beim Umsatz um zwei Prozent zulegen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (EBITA) dürfte auf dem Niveau des vergangenen Jahres (101 Mio Euro) stagnieren, wenn man Umbaukosten von 20 Millionen Euro heraus rechnet.

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