Vom Sparen

Die EU hat eine schwierige Aufgabe. Sie muss einerseits den Ernst der Lage deutlich machen, in der sich Europas Volkswirtschaften befinden. Andererseits muss sie vorsichtig sein. Denn die Nervosität an den Märkten ist groß.

Dabei täte etwas Gelassenheit gut. Europas Volkswirtschaften sind nicht am Ende, und die EU steht nicht kurz vor einer Welle von Staatspleiten. Vielmehr sind die Defizite die logische Folge der notwendigen staatlichen Reaktion auf die schwerste Finanzkrise seit 80 Jahren. Die Hoffnung, Europas Regierungen könnten direkt nach dem Horrorjahr 2009 gleichzeitig die Wirtschaft anschieben und die Haushaltskasse schonen, ist naiv.

Das pauschale Vorurteil gegenüber den Südländern der EU, sie seien nicht zu geordneter Haushaltsführung fähig, ist genauso schädlich wie jede dramatisierende Aufgeregtheit über ökonomische Kennziffern, die voreilig als Beleg mangelnden Sparwillens interpretiert werden. Beides sollte man sich sparen.

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