Verkehr: Smart soll Kultauto werden

In den Metropolen geht der elektrische City-Flitzer an den Start. Im nächsten Jahr kommt auch ein E-Bike.

Stuttgart. Smart-Chefin Annette Winkler braucht einen langen Atem. Die 51-Jährige ist leidenschaftliche Rennradfahrerin. Ausdauer kann die gebürtige Hessin, die seit September 2010 für den City-Flitzer verantwortlich ist, auch beruflich gut gebrauchen. Sie soll der Marke, die Daimler in den vergangenen Jahren viele Sorgen bereitet hat, neuen Glanz verleihen.

Helfen dürfte der Managerin dabei, dass sich in der Branche seit dem Verkaufsstart des Smart 1998 vieles geändert hat. Kleinstwagen gelten als Autos der Zukunft. Das gilt für die Elektromobilität. Aber auch neue Geschäftsfelder rund um das Auto wie das Carsharing werden mit den Kleinen erschlossen.

Im Fokus sind von dichtem Verkehr geplagte Metropolen, in denen künftig viele Menschen gar kein eigenes Auto mehr haben werden. „Der Smart ist die perfekte Hardware für die Mobilitätsprobleme in der Stadt“, sagt Winkler. Und um die Autos herum werden neue Mobilitätskonzepte gebaut.

Jüngstes Beispiel: Im nächsten Jahr steigt Smart in den Fahrradmarkt ein. Das Pedelec wird zusammen mit dem E-Bike-Hersteller Grace entwickelt und produziert. In Kürze fällt außerdem die Entscheidung, ob Smart auch einen Elektroroller baut.

Einen Schub erhofft sich die Managerin vom Elektro-Smart, der ab Mitte nächsten Jahres in die Autohäuser kommt. „Wir wollen im ersten vollen Jahr 2013 fünfstellig beim Absatz werden.“ Dabei sollen mit neuen Vertriebskonzepten Elektroautos erschwinglich gemacht werden. Details verrät Winkler aber noch nicht.

Einfach dürften die nächsten Jahre für die Smart-Chefin aber nicht werden. Denn ob die neuen Ideen am Ende wirklich Geld in die Kasse bringen, wird sich erst zeigen. Zu kämpfen hat Winkler zudem mit einem hausgemachten Problem: Die neuen Smart-Modelle, die einen Schub beim Absatz bringen sollen, kommen erst 2014. Der neue Zweisitzer und der Viersitzer werden auf einer gemeinsamen Plattform mit dem Twingo des Partners Renault gebaut. „Die neuen Smarts existieren auf dem Reißbrett und als Modellbauten, aber es gibt noch keine Prototypen“, sagt Winkler

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