Umfrage: Unflexible Arbeitszeiten bremsen Frauen aus

München (dpa) - Zwei Drittel der weiblichen Führungskräfte mit Familie haben einer Umfrage zufolge mit Rücksicht auf ihre Kinder bei der Karriere zurückgesteckt. Die Unternehmen selbst müssten „flexiblere Arbeitszeitmodelle bis hin zu Führungspositionen in Teilzeit“ schaffen.

Dies erklärte die Unternehmensberatung Rochus Mummert am Donnerstag in München. Außerdem müsse das Betreuungsangebot für Kinder und pflegebedürftige Eltern besser werden.

Die Unternehmen könnten viel mehr tun: „Egal, ob eine Frau nun nach der Geburt eines Kindes sechs Monate oder sechs Jahre zu Hause bleibt: Unternehmen sollten diese Mitarbeiterinnen nicht vergessen, sondern sie ständig mit allen wichtigen Informationen versorgen und auch bei Weiterbildungsangeboten berücksichtigen“, sagte Personalberater Bernhard Walter.

„Nur so kann das Know-how erhalten bleiben und die Kollegin auch während einer Auszeit an das Unternehmen gebunden werden.“ Wie die Umfrage zeige, würden auch Frauen mit Potenzial für das Topmanagement häufig durch schlechte Rahmenbedingungen ausgebremst. Bei der Debatte über Frauenquoten im Vorstand werde übersehen, dass der dafür notwendige Unterbau nicht entsprechend gefördert werde. Unternehmen und Politik müssten endlich pragmatische Lösungen suchen.

Für die Studie „Frauen im mittleren Management“ hatte die Personalberatung Rochus Mummert zwischen Januar und Februar 119 Frauen im mittleren Management von Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern aus den Branchen Handel, Dienstleistungen und produzierendes Gewerbe/Industrie befragt.

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