Übernahme: Neuer Investor möbelt Strauss auf

Der schwedische Mehrheitseigner plant bei der Lifestyle-Kette einen kräftigen Expansionsschub. Das Sortiment soll aufgefrischt werden.

Langenfeld. Mit einem neuen finanzstarken Mehrheitseigner im Rücken will die Einzelhandelskette Strauss Innovation ihre Expansion beschleunigen: Alleine in Deutschland sieht Ernst Ludes, Partner beim neuen schwedischen Mehrheitseigner EQT, noch Raum für 50 bis 70 weitere Filialen. Zudem könne des Konzept auch ins Ausland übertragen werden, vor allem in den deutschsprachigen Raum. Der EQT Opportunity Fonds hat 70 Prozent des Familienunternehmens übernommen. Die restlichen 30Prozent hält die Familie Geringhoff. Der bisherige Mitgesellschafter, die Alldata GmbH, ist ausgestiegen.

"Wir wollen den Übergang von einem Familienbetrieb zu einem größeren Unternehmen begleiten", begründete Ludes den Deal. Das bisherige Management bleibe, zusätzlich werde EQT einen Geschäftsführer stellen. Die Schweden wollen sich laut Ludes voraussichtlich für fünf Jahre bei Strauss Innovation engagieren. Danach werde der Ausstieg geprüft, der dann auch in einen Börsengang münden könne.

Die Kunden sollen das neue Konzept spätestens im August/September in den Filialen wiederfinden. "Dabei wollen wir das Strauss-Sortiment attraktiver machen", so Ludes. Hier habe es zuletzt gewisse Defizite gegeben, deutete er an. Schnellere Sortimentswechsel sollen die Kunden nun öfter in die Filialen locken. "Strauss lebt davon, dass die Kunden häufig kommen und nach Schnäppchen suchen." Immerhin 75 Prozent des Strauss-Sortiments bestehen aus Ware, die bisher alle zwei Monate erneuert wird. "Das wird künftig wesentlich schneller erfolgen."

Derzeit arbeite ein Team an dem neuen Konzept. Eng eingebunden sei dabei Senior-Chef Peter Ludwig Geringhoff, dem Ludes ein gutes Gespür für Trends bescheinigte. "Er ist ein anerkannter Trend-Scout." Mehr Farbe und mehr Mode, ohne die bisherige Zielgruppe zu verprellen, lautet dabei die Vorgabe. Der Anteil von 50 Prozent Living (unter anderem Möbel, Wohnaccessoires) und 50 Prozent Damen- und Herrenbekleidung im Sortiment soll auch künftig beibehalten werden.

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