Alltours-Bilanz Türkei-Tourismus bricht um 50 Prozent ein

Alltours zieht eine Zwischenbilanz zu Reisesommer 2017: Die Türkei wird immer unbeliebter. Es profitieren auch Länder, die man nicht erwarten würde.

Blick auf die griechische Insel Kreta. (Archivbild)

Blick auf die griechische Insel Kreta. (Archivbild)

Foto: dpa

Düsseldorf. Griechenland ist der Gewinner der Saison — so lautet das Zwischenfazit des Düsseldorfer Reiseveranstalters Alltours zum laufenden Sommergeschäft. Jedenfalls, was die Alltours-Buchungen betrifft, gebe es ein „hoch zweistelliges Gästeplus“ für diese Destination. Auch Ägypten und Tunesien seien erfolgreich auf dem touristischen Markt zurück, hieß es am Mittwoch bei der Pressekonferenz. Und für die Wintersaison sei Ägypten eine „preisgünstige Sonnenziel-Alternative zu den Kanaren“, sagte Alltours-Geschäftsführer Markus Daldrup.

Auf den Kanaren brachten die Düsseldorfer im vergangenen Winter allein 200 000 Gäste in ihren „Allsun“-Hotels unter. Im kommenden Winter soll die Zahl hier noch mal um drei Prozent steigen.

Dafür sei die Nachfrage für die Türkei circa 50 Prozent rückläufig. Schon im vergangenen Jahr hatte es einen Rückgang des Türkeigeschäfts in dieser Größenordnung gegeben. „Wir setzen durchaus auf die Türkei, haben dort ein umfangreiches Programm, sogar mit zusätzlichen Hotels. Doch letztlich muss der Kunde entscheiden“, sagt Daldrup, der die politische Situation in den Reisezielländern als Reiseveranstalter immer im Blick hat.

Und da verspreche man den Kunden, dass niemand etwa wegen einer Entwicklung in einem Zielland, für das er eine Reise gebucht hat, diese antreten müsse, wenn er sich nicht gut dabei fühle. „Dann buchen wir ihn innerhalb unseres Zielgebiets kostenlos um“, sagt Daldrup. „Würden wir einen Kunden mit schlechtem Gefühl in einen Urlaub drängen, wäre das für uns die schlechteste Werbung.“

Der Reiseveranstalter, der mit seinen weltweit 2000 Beschäftigten im Geschäftsjahr 2015/16 insgesamt 1,629 Millionen Gäste betreute und einen Gewinn von 52 Millionen Euro machte, will im kommenden Winter „preisaggressiver den je an den Start gehen“. Heißt: billiger. Jede dritte Reise werde günstiger als im vergangenen Jahr. Auf Mallorca soll das Wintergeschäft um mehr als zehn Prozent wachsen. Milde Temperaturen und ein großes Sportangebot (Golf, Wandern, Montainbiking) soll die Kundschaft aus dem deutschen Schmuddelwinter auf ihre Lieblingsinsel locken.

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