Streik: Pfiffe für den Telekom-Chef

Mitarbeiter wollen für ihre Gehälter kämpfen – auch über einen längeren Zeitraum.

Düsseldorf/Bonn. "Heute Streik bei der Telekom!": Die Bilder zum Start des ersten bundesweiten Arbeitskampfes beim rosa Riesen seit dem Börsengang sind überall die gleichen. "Dieser Betrieb wird be-streikt", heißt es auf Plakaten bei den Telekom-Niederlassungen von Krefeld über Düsseldorf, Köln bis München.

Streikposten stehen an den Eingangstoren, Menschen mit Trillerpfeifen und roten Käppis lassen ihrer Wut auf den Telekom-Vorstand freien Lauf. "Wir fühlen uns vom Vorstand veräppelt. Die fahren den Karren vor die Wand - und das mit Absicht", schimpft Markus Flegel, ein 38-jähriger Service-Techniker aus Dortmund.

Für die Streikenden geht es um viel: Ihr Unternehmen will ihnen ans Portemonnaie. 50 000 Jobs aus den Bereichen Technischer Service, Call Center und Technische Infrastruktur sollen in eigene Service-Betriebe ausgelagert werden. Ein Streikender befürchtet Schlimmes: "Das machen die nur, damit sie uns später besser verkaufen können".

Verdi-Sekretär Otmar Dürotin bringt die Stimmung auf den Punkt: "Die Kollegen sind sauer". Seit Jahren seien sie bei der Telekom beschäftigt und "jetzt gegen Ende kommt für sie der Knall". Nämlich: Verzicht auf Einkommen und auf einen großen Teil der Altersvorsorge.

Streik Am Freitag haben einige bereits vergeblich auf ihren Telefonanschluss gewartet. "Solange der Kunde telefonieren kann, merkt er gar nichts", sagte der Telekom-Mitarbeiter Michael Hartweg.

Letzte Meile Kritisch könnte es wegen der letzten Meile bis zum Kunden, die unter der Hoheit der Telekom steht, in den nächsten Tagen werden. Dann können auch Konkurrenten wie Arcor keine DSL-Anschlüsse mehr verlegen.

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