Videos Facebook steigt ins Video-Streaming ein - Konkurrenz für Netflix und Co.

Der Social-Media-Riese Facebook will sich einen Namen als Video-Plattform machen - und plant Hochglanz-Serien auf dem Niveau von Netflix' Premium-Produktionen wie "House of Cards". Daneben sind auch andere Formate geplant.

Kevin Spacey spielte in der Netflix-Premium-Produktion "House of Cards" den skrupellosen US-Politiker Frank Underwood.

Kevin Spacey spielte in der Netflix-Premium-Produktion "House of Cards" den skrupellosen US-Politiker Frank Underwood.

Foto: dpa

Konkurrenz für Netflix, Amazon, Youtube und Co.: Facebook steht offenbar kurz davor, ins Streaming-Geschäft einzusteigen. Das berichtet das Magazin Business Insider. Die Redaktion beruft sich auf interne Kreise bei dem Social-Media-Riesen. Demnach soll der Start bereits im Juni erfolgen. Facebook selbst habe zu den Plänen keine Stellung nehmen wollen.

Laut dem Magazin gibt es Pläne für zwei verschiedene Produktlinien: Facebook arbeite mit Kooperationspartnern einerseits an hochwertigen Serien, die Premium-Produktionen von Netflix in nichts nachstehen. Als Beispiel nennen die zitierten Insider die Erfolgsserie „House of Cards“ mit Kevin Spacey, die international Beachtung fand. Auch Facebook schiele offenbar auf Hollywood-Größen für seine Hochglanz-Produktionen.

Darüber hinaus soll es Kurz-Serien geben, deren Folgen nur fünf bis zehn Minuten dauern, sich dafür aber alle 24 Stunden aktualisieren. Hier scheint Facebook eher auf den Social-Media-Konkurrenten Snapchat zu zielen. In dessen „Stories“ publizieren Verlage oder Prominente Live-Reportagen, die für einen begrenzten Zeitraum abrufbar sind. Auch für Youtube ergibt sich durch die Formate neue Konkurrenz: Das Video-Netzwerk publiziert selbst Eigenproduktionen. Facebook plant laut dem Bericht zudem eine Dating-Show zusammen mit dem Condé Nast Verlag (Vogue, Vanity Fair), in der potenzielle Paare sich zunächst in einer virtuellen Realität begegnen können.

Die Ausstrahlung der Videos soll über den Facebook-Video-Player erfolgen. Unklar ist, auf welchen Plattformen insbesondere die großen Shows präsentiert werden können. Der kleine Facebook-Player scheint eher ungeeignet. Hier könnte es Anknüpfungspunkte zur Facebook-Video-App geben, die das Unternehmen laut Business Insider unlängst für Apple TV herausgebracht hat. Eine Erweiterung des Konzepts könne Möglichkeiten bieten.

Die Serien seien für Facebook kein Einstieg ins Geschäft mit bezahlten Video-Inhalten — die Einnahmen sollen über Werbung erwirtschaftet werden. Hierzu sind offenbar Werbeblöcke in der Mitte der Videos geplant. Es gehe darum, Menschen mit guten Video-Inhalten dazu zu bringen, Facebook auch als Video-Plattform wahrzunehmen, zitiert der Business Insider Facebook-Chef Mark Zuckerberg („"The goal is going to be creating some anchor content initially that helps people learn that going to the video tab — that that's a great destination where they can explore and come to Facebook with the intent to watch the videos that they want.”)

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