Bieterkrieg Stada-Großaktionär AOC dringt auf maximalen Verkaufspreis

Bad Vilbel (dpa) - Der Stada-Großaktionär AOC pocht im Bieterrennen um den Pharmakonzern auf einen möglichst hohen Preis. „Wir verlangen, dass sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat einen unvoreingenommenen, transparenten und strukturierten Verkaufsprozess einleiten“, erklärte AOC.

Beide Gremien müssten den derzeit bietenden Finanzinvestoren erlauben, eine Prüfung der Stada-Bücher durchzuführen sowie einen Zeitplan für den Prozess vorlegen. Der Aufsichtsrat um Chef Carl Ferdinand Oetker müsse gewährleisten, dass den Aktionären das höchste Gebot vorgelegt werde.

Der US-Finanzinvestor Advent hatte am Donnerstag ein erstes verbindliches Angebot für eine komplette Übernahme des Pharmakonzerns mit Frist bis Montag vorgelegt. Er bietet 58 Euro je Aktie plus die Dividende für 2016. Die Offerte stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Stada-Vorstands.

Damit hatte Advent den britischen Investor Cinven und einen dritten, unbekannten Bieter übertrumpft, die unverbindliche Offerten für den MDax-Konzern eingereicht hatten. AOC wandte sich gegen eine schnelle Festlegung auf Advent: „Eine Gleichbehandlung aller seriösen Interessenten ist durch das Management sicherzustellen“.

Während Stada-Chef Matthias Wiedenfels sich in der Vergangenheit prinzipiell offen für einen Verkauf gezeigt hatte, gilt der Aufsichtsrat als skeptischer. Er hatte zuletzt einen Ausschuss gegründet, um einen „engen Austausch“ mit dem Vorstand sicherstellen. AOC war 2016 bei Stada eingestiegen und hatte auf Verbesserungen des Geschäftsmodells gedrängt.

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