Sprit- und Ölpreise heizen Inflation weiter an

Wiesbaden (dpa) - Die Verbraucherpreise in Deutschland haben im Monatsvergleich erneut angezogen. Im März stiegen die Preise gegenüber dem Februar voraussichtlich um 0,5 Prozent. „Wie in den vergangenen Monaten wird die Teuerungsrate maßgeblich durch starke Preiserhöhungen bei Energieprodukten bestimmt.

Insbesondere die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe sind erneut gegenüber Februar 2011 gestiegen“, teilte das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen am Dienstag in Wiesbaden mit.

Die Jahresteuerung verharrte bei 2,1 Prozent - und liegt damit erneut über der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank. Die EZB strebt eine jährliche Teuerung von knapp unter zwei Prozent an und hat wegen der anziehenden Inflation bereits angedeutet, im April an der Zinsschraube zu drehen.

Volkswirte sehen in Deutschland beträchtliche Inflationsrisiken. Zuletzt hätten neben den Energiepreisen auch die Preise anderer Güter deutlich zugelegt, schreibt Commerzbank-Analystin Ulrike Rondorf: „Die Kosten der Unternehmen sind massiv gestiegen, und der starke Aufschwung der deutschen Wirtschaft erhöht die Gefahr, dass sie diese auch an die Verbraucher weitergeben“. Bisher bremse noch der moderate Lohnauftrieb die Inflation. „Dies könnte sich allerdings im kommenden Jahr ändern, wenn viele Tarifverträge neu verhandelt werden. Inflationsraten über 2 Prozent könnten zur Regel werden.“

Unicredit-Volkswirt Alexander Koch erwartet zudem weiter anziehende Ölpreise. „Die Katastrophe in Japan hat die Ölpreise nur vorrübergehend gedrückt.“ Das dynamische Wachstum der Weltwirtschaft, die militärische Auseinandersetzung in Libyen sowie die anhaltenden Unruhen in anderen arabischen Ländern hätten die Preise schnell wieder in die Höhe schießen lassen. „Die Preise für Kraftstoffe und für Heizöl stiegen jeweils im achten Monat in Folge.“ Damit belaste die Inflation die Stimmung der Verbraucher immer stärker.

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