Schwellenländer bescheren Nestlé starken Gewinnzuwachs

Vevey (dpa) - Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé verdankt seine Gewinne immer mehr der steigenden Nachfrage nach Nahrungs- und Genussmitteln in den Schwellenländern. In aufstrebenden Märkten in Asien, Ozeanien und auch Teilen Afrikas stiegen Umsätze und Erträge des Schweizer Weltkonzerns auch im ersten Geschäftshalbjahr 2012 weit stärker als in gesättigten Märkten Westeuropas und Nordamerikas.

Der Hersteller von unter anderem Nescafé, Alete-Babynahrung, Maggi-Suppen, Mövenpick-Eis sowie etlichen Milchpulver-Produkten und Frühstückskörnern verdiente in den sogenannten Emerging Markets 12,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Während der Konzern seine Erlöse in allen Weltregionen steigern konnte, verbuchte er mit 2,6 Prozent den geringsten Zuwachs in Europa.

Insgesamt stieg der Umsatz von Januar bis Ende Juni laut Mitteilung organisch - also ohne Übernahme- und Währungseffekte - um 6,6 Prozent auf 44,1 Milliarden Franken (knapp 37 Mrd Euro). Das operative Ergebnis legte um 6,3 Prozent auf 6,6 Milliarden Franken zu. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 5,1 Milliarden Franken, was einem Anstieg um 8,9 Prozent entspricht.

Nestlé-Chef Paul Bulcke rechnet nicht damit, dass sich die Lage in den Märkten des Westens schnell verbessert. „Wir erwarten auch in der zweiten Jahreshälfte ein schwieriges Handelsumfeld, besonders in den Industrieländern“, sagte er am Donnerstag im Firmensitz in Vevey am Genfer See. Diese Märkte sollen jedoch nicht vernachlässigt werden. Nestlé investiere „weltweit“ in Innovation sowohl bei populären Alltagsprodukten, als auch im teuren Premiumbereich.

Beim Marketing setze das Unternehmen zunehmend auch auf soziale Netzwerke. „Wir öffnen kontinuierlich neue Vertriebskanäle, um aufstrebende Konsumenten zu erreichen und wir bedienen uns der neuen Medien, um verstärkt mit unseren Konsumenten im direkten Kontakt zu stehen und den Ertrag für unsere Marken zu steigern.“

Gestiegene Preise für Rohstoffe konnte Nestlé den Angaben zufolge durch Preiserhöhungen in einigen Teilen der Welt weitgehend ausgleichen. Beim Einkauf von Rohstoffen rechnet der Nestlé-Chef in der zweiten Jahreshälfte mit nachlassendem Druck. Das organische Wachstum soll dann bei fünf bis sechs Prozent liegen.

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