Schmiergeld-Verdacht: Razzia bei Ford

Köln (dpa) - Razzia wegen Korruptionsverdachts gegen Ford- Mitarbeiter: Insgesamt seien am Montag rund 30 Büros und Wohnungen in Köln und Leverkusen durchsucht worden. Es gehe um den Verdacht der Bestechung, der Untreue und des Betrugs.

„Wir haben auch eine Person festgenommen“, sagte die Kölner Staatsanwältin Christina Pohlen. Mitarbeiter einer Abteilung des Autobauers sollen systematisch Schmiergeld und andere Vorteile von Firmen angenommen haben, die mit Ford Geschäftsbeziehungen hatten oder aufnehmen wollten. Im Gegenzug sollen sie unter anderem Rechnungen über Arbeiten akzeptiert haben, die nicht im vom Konzern bezahlten Umfang geleistet wurden.

Dass ein Anfangsverdacht besteht, war bereits im Sommer in einem Verfahren der Staatsanwaltschaft Saarbrücken bekanntgeworden. Zu den Manipulationen soll es bei technischen Anpassungen bei Modellwechseln gekommen sein. Möglicherweise seien mehrere Standorte des Autobauers in Europa betroffen. Insgesamt soll Ford ein Schaden in Millionhöhe entstanden sein.

„Die Staatsanwaltschaft hat auch Arbeitsplätze einzelner verdächtiger Personen bei Ford, dem geschädigten Unternehmen, untersucht“, sagte Ford-Sprecher Bernd Meier. Personelle Konsequenzen seien bereits „auf allen Ebenen“ eingeleitet worden. Ford arbeite eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Außerdem werde das Unternehmen Schadenersatz von den Beschuldigten fordern.

Gegen wen ein Haftbefehl vollstreckt wurde, wollte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Neben der Staatsanwaltschaft waren auch das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und die Steuerfahndung an den Durchsuchungen beteiligt.

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