Reiselust ungebrochen - Spätbucher entscheidend

Hamburg (dpa) - Die Reiselust der Bundesbürger ist laut einer Umfrage ungebrochen. Daher könne sich die Branche erneut auf leichte Zugewinne einstellen, teilte die Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg mit.

Jeder Dritte wolle 2013 definitiv verreisen, ein weiteres Zehntel plane sogar zwei oder mehr Trips. 22 Prozent bleiben dagegen zu Hause. Und weil von den Unentschlossenen wenigstens ein Drittel meist noch verreist, deute vieles daraufhin, dass die diesjährige Reiseintensität das Niveau des Vorjahres noch übertrifft, teilte die Stiftung mit. 2012 war nach ihren Angaben mehr als die Hälfte der Bevölkerung (54 Prozent) auf Reisen gegangen. Die Stiftung befragte im Januar repräsentativ rund 4000 Menschen ab 14 Jahren.

Welches sind die begehrten Reiseziele? Fast jeder vierte Bundesbürger plant laut Umfrage seinen Haupturlaub in Deutschland. Ob Bayern oder Nord- und Ostsee gebucht werden, dürfte vom Wetter abhängen, berichtete die Stiftung. 2012 lagen Allgäu und Alpen als Reiseziel zwar gleichauf mit der Ostsee, aber das Meer machten den Bergen Urlauber streitig. „Statt Ferne und Wärme heißt es 2013 Nähe und Natur - hiervon wird Deutschland profitieren“, teilte Prof. Ulrich Reinhardt von der Stiftung mit. Knapp zehn Tage verbrachte der Heimaturlauber 2012 am Ferienort.

Das europäische Ausland hat ein Drittel der Bundesbürger im Visier, Top-Reiseziel bleibt Spanien. Das von der Staatsschuldenkrise gebeutelte Land hat 2012 schon an Zuspruch verloren. Davon könnte die Türkei weiter profitieren, schreiben die Wissenschaftler. Dieses Reiseziel hat sich in den festen Urlaubsabsichten für 2013 bereits an Platz Zwei vor Italien geschoben.

Einen schweren Stand hat dagegen das ebenfalls von Sparprogrammen gezeichnete Griechenland, wohin nicht einmal ein Prozent der Befragten Reispläne hat. „Derzeit ist das Ansehen von Griechenland noch zu negativ, als dass die Deutschen in diesem Sommer schon zurückkommen würden“, meinte Reinhardt. „Preis und Image des Urlaubszieles werden letztendlich darüber entscheiden, wohin die Touristen reisen.“

Durchschnittlich rund 1093 Euro gaben die Bundesbürger in der vergangenen Reisesaison für ihren Urlaub aus, 80 Euro mehr als im Vorjahr. Gut 12 Tage dauert durchschnittlich eine Reise, verglichen mit 1990 sind das vier Tage weniger am Urlaubsort. Trotz billiger Flugangebote gelte weiterhin: Je weiter das Reiseziel entfernt, desto länger der Aufenthalt, schreibt die Stiftung.

Auf der Messe „Reisen Hamburg“ informieren bis 10. Februar rund 800 Aussteller über ihre Urlaubs- und Freizeitangebote. Sie bieten Reiseziele von Helgoland bis Bayern, von Island bis nach China. Mit einem Wanderdorf, Abenteuercamp und Outdoor-Modenschauen sollen all jene angesprochen werden, die Auszeiten jenseits des Hotel- oder Pensionskomforts planen wollen.

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