Prognosen: Schwaches Wachstum in Deutschland 2013

Berlin (dpa) - Nach einem schwachen letzten Quartal in diesem Jahr wird die deutsche Wirtschaft nach jüngsten Prognosen im kommenden Jahr nur sehr verhalten wachsen.

Nach Angaben des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) vom Dienstag sei im laufenden Quartal sogar mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen, ehe sich die Konjunktur im kommenden Jahr wieder belebe und auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehre.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium rechnet für die deutsche Konjunktur mit einem schwachen Winterquartal. „Für die kommenden Monate zeichnen die Frühindikatoren ein gedämpftes Bild, aber durchaus mit Lichtblicken“, teilte das Ministerium am Dienstag in Berlin mit. Belasten dürfte vor allem die verhaltene Industrieproduktion. Demgegenüber hätten sich wichtige Frühindikatoren zuletzt verbessert, wenngleich von niedrigem Niveau aus. „Die Stimmungsverbesserung könnte jedoch ein erstes Signal für ein Auslaufen der Schwächephase nach dem Winterhalbjahr sein.“

Das HWWI prognostizierte, dass die deutsche Wirtschaft 2013 um ein halbes Prozent wachsen werde. „Einige Stimmungsindikatoren haben sich stabilisiert und deuten auf eine Bodenbildung hin“, hieß es in der Analyse.

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen schlägt in die gleiche Kerbe und geht von einem Wachstum von 0,3 Prozent im Jahr 2013 aus. Im Vergleich zur Herbstprognose wurden die Schätzungen um 0,7 Punkte zurückgenommen. Das RWI begründete seine gedämpftere Vorhersage mit der geringen Investitionsneigung der Unternehmen und dem schwächeren Außenhandel.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen um 22,6 Punkte auf 6,9 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. „Der deutliche Anstieg des Indikators drückt die Erwartung der Finanzmarktexperten aus, dass sich die Konjunktur in Deutschland bis zum Frühsommer 2013 stabilisiert“, kommentierte das ZEW die Umfragewerte. Allerdings deute der Stand des Indikators knapp über der Nulllinie eher auf eine Bodenbildung als auf einen Konjunkturaufschwung hin.

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