Notbremsung bei Evonik-Börsengang nicht ausgeschlossen

Essen (dpa) - Der Börsengang des Chemiekonzerns Evonik steht auch nach dem grundsätzlichen Ja seiner Eigentümer auf der Kippe. Eine Notbremsung sei nicht ausgeschlossen, wenn das Kursniveau an der Börse einbreche, sagte der Chef der RAG-Stiftung, Wilhelm Bonse-Geuking, der Zeitung „Die Welt“.

Die Eigner des Essener Unternehmens hatten am Freitag offiziell den Börsengang angekündigt. Gemeinsam mit Aufsichtsrat und Vorstand von Evonik planen RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC Capital Partners den ersten Handelstag „noch vor der Sommerpause“, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung hieß. Erster Handelstag soll laut Finanzkreisen der 25. Juni sein. Den Termin wollten Sprecher der Eigentümer nicht bestätigen.

Das Volumen des Börsengangs ist bislang offen. Man dürfe den Markt nicht überfordern, sagte Bonse-Geuking. „So etwas wie Facebook wollen wir nicht erleben.“ Die Aktie des online-Netzwerkes Facebook war in den ersten Tagen nach dem Börsengang stark eingebrochen. Käufer der Aktie haben dadurch viel Geld verloren.

Die RAG-Stiftung, die mit 74,99 Prozent Mehrheitseigentümer ist, stehe beim Evonik-Börsengang nicht unter Zeitdruck, sagte Bonse-Geuking. Die Stiftung müsse ab 2019 jährlich rund 200 Millionen Euro für die sogenannten Ewigkeitslasten des Bergbaus aufbringen. „Da Evonik uns aktuell eine Dividende von 300 Mio. Euro ausschüttet, haben wir keinen Druck„, sagte Bonse-Geuking.

Evonik gilt mit einem Umsatz von 14,5 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 2,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr als lukratives Investment und Kandidat für den Dax. Anleihen des Unternehmens stießen in der Vergangenheit am Kapitalmarkt auf große Nachfrage. Vor kurzem hatte Konzernchef Klaus Engel seine Prognose für das laufende Jahr noch einmal gesteigert.

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