Neubaumieten steigen wieder

Kosten: Vor allem in Großstädten ziehen die Preise mit unterschiedlichem Tempo an. In Düsseldorf und Köln sogar zweistellig.

Frankfurt. Mieter in deutschen Großstädten müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge wieder auf schneller steigende Mieten einstellen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) unter Berufung auf eine Marktstudie berichtet, steigen die Mieten erstmals seit 20 Jahren rapide. Neumieter müssten in kreisfreien Städten heute durchschnittlich fünf Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. In vielen Städten falle der Anstieg sogar noch viel stärker aus.

So kosten gut ausgestattete Neubauwohnungen in Berlin heute 14 Prozent mehr als vor einem Jahr; in Düsseldorf seien es 13 Prozent, in Köln und Bonn 12 Prozent. Auch in Hamburg und Frankfurt seien die Neumieten überdurchschnittlich gestiegen, nämlich um sieben Prozent, schreibt die F.A.S. unter Berufung auf das renommierte Immobilien-Marktforschungsinstitut Empirica. Allerdings ist demnach das Mietpflaster in Berlin mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 8,07 Euro immer noch relativ günstig - verglichen mit anderen Metropolen wie München (12,35), Frankfurt/Main (11,59) oder Hamburg (11,03), Düsseldorf (10,47) und Köln (10,13).

Erklärt wird der sprunghafte Anstieg unter anderem mit der wachsenden Anzahl von Single-Haushalten. Viele Städte hätten seit Jahren an Einwohnern gewonnen, die noch dazu immer häufiger allein lebten, wird der Empirica-Immobilienexperte Reiner Braun zitiert. Parallel seien aber nicht so viele neue Wohnungen gebaut worden.

Auch in kleineren Städten können die Mieten schnell steigen. In Zweibrücken beispielsweise hätten die Preise um zwölf Prozent angezogen, in Jena um zehn und in Rostock um acht Prozent. Nach wie vor gebe es allerdings Städte, in denen die Mieten nur langsam stiegen. In München, wo die Mieten allerdings ohnehin sehr hoch sind, seien neu vermietete Wohnungen nur drei Prozent teurer als vor einem Jahr, in Stuttgart zwei Prozent. In Kiel seien die Mieten sogar um vier Prozent gesunken.

Im Durchschnitt über ganz Deutschland habe Empirica eine Mietsteigerung von 3,4 Prozent ermittelt. Die Zahlen bezögen sich auf inserierte Kaltmieten für die Vermietung von 60- bis 80-Quadratmeter-Wohnungen mit gehobener Ausstattung, die im Jahr 2000 oder später gebaut wurden. dpa

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