Mit Facebook hat Zuckerberg die Welt verändert

Zum 30. Geburtstag des Internetvisionärs sind 1,3 Milliarden Menschen miteinander verbunden.

Mark Zuckerberg REUTERS/Robert Galbraith/Files

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Foto: ROBERT GALBRAITH

Menlo Park. Mit 30 hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg fast ein Fünftel der Weltbevölkerung in seinem Online-Netzwerk versammelt, ein Milliarden-Vermögen angehäuft und geheiratet. Und er ist sich treu geblieben: Der berühmteste Kapuzenpulli-Träger der Welt wird nicht müde, seine Zukunftsvision zu verbreiten: Er will jeden verbinden. Niemand soll mehr abgehängt sein von der globalen Wirtschaft. Vor Jahren wäre Zuckerberg für diese Idee noch belächelt worden. Doch er hat bewiesen, dass er sich durchsetzen kann.

Zuckerberg, der am Mittwoch seinen 30. Geburtstag feiert, hatte schon 2004 als Student den Grundstein für Facebook gelegt. Das US-Magazin „Forbes“ schätzt sein Vermögen auf mehr als 26 Milliarden Dollar. Damit steht er auf Platz 22 in der Liste der Superreichen. Der Sohn eines Zahnarztes und einer Psychologin hatte früh Spaß am Programmieren. Er kam mit Computern besser zurecht als mit Weggefährten. An der Elite-Uni Harvard galt er als Außenseiter mit wenigen sozialen Kontakten.

Umso interessanter, dass sein Netzwerk mittlerweile 1,3 Milliarden Menschen weltweit verbindet. Frühe Kaufangebote für Facebook schlug Zuckerberg aus und zog es vor, sein Baby selber großzuziehen. Selbst den Rückschlag beim Börsengang vor zwei Jahren meisterte Zuckerberg am Ende. Heute steht die Aktie fast 60 Prozent über dem Ausgabekurs.

Nächstes Ziel von Zuckerberg ist es, „das Internet für jedermann in der Welt verfügbar zu machen“, wie er jüngst sagte. Ein System aus Drohnen, Satelliten und Lasern soll Menschen in entlegenen Regionen in Entwicklungsländern an die Informationsgesellschaft anbinden. Je mehr Menschen ins Internet kommen, desto mehr können sich bei Facebook anmelden. Und mehr Nutzer bedeutet mehr Werbeeinnahmen. Alleine 2013 verdiente Facebook 1,5 Milliarden Dollar.

Mark Zuckerberg ist zwar eine öffentliche Figur, doch bewahrt er sich seine Privatsplphäre. Die Stille um Zuckerbergs Privatleben mag auch daran liegen, dass es unspektakulär zu sein scheint. Facebook ist sein zentraler Lebensmittelpunkt. Seine Frau Priscilla ist zwar bereit für Kinder, doch er nicht: „Wenn ich Kinder habe, will ich Zeit mit ihnen verbringen können“, sagt er.

Zuckerberg leistet sich keine Milliardärs-Exzesse, keine wilden Partys, keine Model-Affären. Dafür spendete er Millionen an Schulen und eine kommunale Stiftung. Bis vor seiner Hochzeit hauste er in spärlich möblierten Mietimmobilien. Sein Haus in Palo Alto legte er sich 2011 zu. Für einen der reichsten Menschen der Welt fiel das Anwesen bescheiden aus: Fünf Schlafzimmer, sieben Millionen Dollar Kaufpreis. Der 2011 verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs soll sich ab und an zu Spaziergängen mit Zuckerberg verabredet haben — ihm gefiel, dass der Jungunternehmer Milliardenangebote ausschlug.

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