Lufthansa: Weniger Flüge, weniger Personal

Lufthansa verschärft ihren Sparkurs, obwohl die Zahlen gut sind. Der Vorstand fürchtet weitere Belastungen.

Frankfurt. Trotz guter Ergebnisse im Sommer verschärft die Lufthansa ihren Sparkurs. Die bislang in Angriff genommenen Projekte reichten nicht aus, um zusätzliche Belastungen auszugleichen, sagte Vorstandschef Christoph Franz Mittwoch. Das Flugangebot wird daher weiter zusammengekürzt, der aktuelle Winterflugplan bietet drei Prozent weniger Flüge als vor einem Jahr. Die Folge: In der Kerngesellschaft Lufthansa Passage werden 2000 Flugbegleiter und 500 Piloten weniger benötigt als zunächst angenommen.

Rund die Hälfte der Kräfte habe man gar nicht erst eingestellt, betonte Franz. Für die übrigen müsse man mit den Gewerkschaften nach Lösungen suchen. „Wir haben strukturell zu viele Mitarbeiter an Bord.“ Die Lufthansa-Flugschule in Bremen wird im kommenden Jahr keine neuen Schüler aufnehmen, ergänzte Finanzvorstand Simone Menne. Lufthansa hat auch Absolventen der Schule aktuell nicht übernommen und weniger Flugbegleiter ausgebildet.

Von Juli bis September lief es für die Lufthansa trotz des Flugbegleiter-Streiks und hoher Treibstoffkosten besser als erwartet. Der Umsatz von Europas größtem Luftfahrtkonzern legte im dritten Quartal zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen berichtete. Der operative Gewinn stieg in den drei Monaten im gleichen Maße auf 648 Millionen Euro, vor allem wegen höherer durchschnittlicher Ticketerlöse und den erfolgreichen Service-Töchtern etwa für die Bordverpflegung. Auch machte der schwache Euro Tickets für viele Passagiere erschwinglicher. Unter dem Strich wuchs der Quartalsüberschuss um 30 Prozent auf 642 Millionen Euro. dpa

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