Lobby-Erfolg für Banken - Aufseher weichen Regeln auf

Basel (dpa) - Punktsieg für die großen Investmentbanken in Europa: Beim Ringen um strengere Regeln für Kreditinstitute haben sie einen wichtigen Erfolg erzielt.

Lobby-Erfolg für Banken - Aufseher weichen Regeln auf
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Die Aufseher ruderten bei der geplanten Verschuldungsquote („Leverage Ratio“) zurück. So sollen Europas Banken Papiere zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken (Derivate) wie etwa Aktienoptionen mit deutlich weniger Eigenkapital absichern müssen als bislang geplant, wie der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht am Sonntagabend mitteiltehatte.

Hauptprofiteure sind große Institute wie die britische Barclays oder die Deutsche Bank. Am Aktienmarkt wurde die Entscheidung am Montag bejubelt.

Da die Deutsche Bank viele Derivate in der Bilanz hat, fällt bei ihr der Unterschied zwischen den bisherigen Plänen und den neuen Vorschlägen besonders groß aus. Die Aktien des deutschen Branchenprimus legten knapp vier Prozent zu und waren so teuer wie seit fast einem Jahr nicht mehr.

Hierzulande hatte vor allem Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen, der auch dem Bankenverband BdB vorsteht, die Verschuldungsquote kritisiert. Verhindern konnte er sie nicht, aber wohl so abmildern, dass sein Haus keinen Nachteil im Vergleich zu US-Banken wie Goldman Sachs hat. In den USA dürfen Banken Derivate anders bilanzieren und hätten bei den bisher geplanten Regeln Vorteile gehabt.

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