Düsseldorf Leinen los: Wassersport-Messe boot startet in Düsseldorf

Am 20. Januar beginnt die boot. Sie bietet wieder fast alles, was mit Wassersport zu tun hat. Die Branche bleibt auf Wachstumskurs.

Düsseldorf: Leinen los: Wassersport-Messe boot startet in Düsseldorf
Foto: dpa

Düsseldorf. Die Wassersportmesse boot beginnt zwar erst am 20. Januar, doch die Groß-Yachten sind schon längst in Halle 6 der Düsseldorfer Messe aufgebaut. „Big Willy musste diesmal nicht ganz so tief in die Knie gehen“, scherzte Messechef Werner M. Dornscheidt und spielte auf das Hochwasser und den legendären Kran an, der die Schiffe aus dem Rhein und von dort zur Messe transportiert. Mit boot-Chef Petros Michelidakis und Jürgen Tracht vom Bundesverband für Wassersportwirtschaft (BVWW) stellte Dornscheidt am Donnerstag die Highlights der Messe vor. Hier die wichtigsten Antworten:

1900 Aussteller aus 68 Ländern werden sich vom 20. bis zum 28. Januar präsentieren und neue Wassersporttrends, Boote oder Ausrüstungszubehör vorstellen. Jeder zweite Aussteller kommt aus dem Ausland. Rund 1900 Boote sollen zu sehen sein, in 16 Messehallen, auf 220 000 Quadratmetern. „Die boot ist zum Event der Wassersportbranche geworden, es passt kein Bötchen mehr in die Hallen“, sagt Dornscheidt und spricht von einer „boot der Superlative“. Mehr als 250 000 Besucher werden erwartet. Die boot bietet einiges an Abenteuer im, am, um, neben, mit und auf dem Wasser, unterteilt in die bekannten Themenwelten Segeln, Motorboote, Hausboote, Yachten, Bootsausrüstung, Tauchen, Wassertourismus, Trendsport, Angeln und Paddeln.

In der Halle 3 ist seit Jahren das Tauchzentrum untergebracht. Tauchgrößen, Sportler und Einsteiger treffen sich dort zum Austausch. Herzstück ist das neue Dive Center, das wie eine Tauchbasis offen gestaltet ist. Der Trendsportbereich findet erstmals in der 13 000 Quadratmeter großen Halle 8a am Eingang Nord statt. Der Flatwater Pool konnte daher um 15 Meter verlängert und die Wakeboard-Seilbahn erhöht werden. Die stehende Indoor-Surfwelle „The wave“ ist für die größere Halle noch einmal optimiert worden, an der sich Besucher probieren können (nur mit Anmeldung).

Erstmals feiert die Tow-in-Windsurfshow (Wellenreittechnik, bei der ein Surfer in die sich brechende Welle gezogen wird) Premiere. Freestyle-Windsurfer zeigen waghalsige Indoor-Sprünge, Loopings und Drehungen. Windsurf-Legende Björn Dunkerbeck und Stars der Kiteszene kommen nach Düsseldorf. Rasant: Hersteller präsentieren Entwicklungen der neuen Sportart Hydrofoiling (Wasserski im Sitzen).

In der Halle 4 ist wieder der Love-your-ocean-Stand aufgebaut: Die riesige Nachbildung eines Orca-Wals lädt ein, den Schallwellen im Meer nachzuhorchen. In Kooperation mit der Deutschen Meeresstiftung werden jede Menge Mitmachaktionen für Kinder angeboten. Es gibt drei Hüpfburgen sowie Zirkuszelt und Wikingerschiff (Halle 10/12).

Sie heißen Azimut, Ferretti, Princess, Sunseaker oder Monte Carlo und dürften nur den wenigsten ein Begriff sein. Hinter diesen Namen stecken Werften, in denen echte Traum-Yachten entstehen. In den Hallen 5, 6 und 7a sind die Super-Yachten ausgestellt. Sie teils auf Pontons nach Düsseldorf zu transportieren, war eine logistische Herausforderung. Die britische Prinzessin Princess 35M wird der Star der boot sein. Der exklusive 170-Tonnen-Koloss ist mit 35 Metern das längste Schiff: Der Einstiegspreis liegt bei acht Millionen britischen Pfund. Die Majesty 100 ist mit 31,70 Metern und 123 Tonnen Gewicht die zweitgrößte und -schwerste Yacht. Sie kostet auch nur rund fünf Millionen.

Die Wassersportwirtschaft hat im vergangenen Jahr von einem Trend zu immer größeren Booten und einer steigenden Charternachfrage profitiert, sagt Jürgen Tracht vom BVWW: „Das ist mehr als wir je hatten.“ Die Branche rechne für 2017 mit einem Umsatzplus um vier Prozent auf mehr als zwei Milliarden Euro. In fast allen Marktsegmenten habe es Umsatzsteigerungen gegeben. Auch für dieses Jahr werde mit einem weiteren Wachstum gerechnet.

Bei Segelbooten seien zunehmend auch Katamarane gefragt. Auch bei Motorbooten halte der Trend zu größeren Schiffen an. Fast die Hälfte der deutschen Bootsflotte sei jedoch bereits älter als 25 Jahre. Gebrauchte Boote etwa aus der 1980er Jahren seien mittlerweile zu Preisen ab 15 000 Euro zu haben. Im Bereich „Service und Wartung“ brauche man dringend technisches geschultes Personal. Die Bootseigner gingen dazu über, Boote professionell warten zu lassen („Immer weniger schrauben selbst.“)

Im Segment „Ausrüstung und Zubehör“ habe man das Ergebnis knapp halten können. Allein der Verkauf von Funktionskleidung lief 2017 nicht so berauschend. Im Charterbereich und im Tauchsport habe es Buchungsausfälle und Umsatzeinbußen gegeben. Grund: die politische Lage in Ägypten und der Türkei sowie Sturm „Irma“ in der Karibik.

Die boot ist täglich zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. E-Tickets, die man online buchen kann, kosten für Erwachsene 18 Euro, ermäßigt elf Euro. Die Tickets gelten auch als kostenlose Fahrkarten für Busse und Bahnen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

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