Krisen-Risiken für Verbraucher

Staatsanleihen spielen eine große Rolle bei der Euro-Misere. Auch das Geld vieler Bürger wird darin angelegt.

Brüssel. Verbraucher sind von den Turbulenzen an den Anleihe-Märkten stärker betroffen als viele Bürger glauben. Denn Banken, Versicherer und Investmentfonds legen Gelder ihrer Kunden in Staatsanleihen an. Was Verbraucher wissen sollten:

An Staatsanleihen-Märkten werden die Schulden von Ländern gehandelt. Traditionelle Anleihen-Käufer sind Versicherungen, Banken, Pensions- oder Investmentfonds — eben alle, die Geld ihrer Kunden mehren müssen. Das geht mit Anleihen, die Zinsen abwerfen.

Für die Staatskassen sind die Finanzmärkte enorm wichtig. Hier leihen sich Länder üblicherweise Geld. Potenzielle Verleiher locken sie mit Zinsen. Je solider der Ruf eines Landes ist, desto begehrter sind seine Anleihen. Je mehr Investoren an der Zahlungsfähigkeit zweifeln, desto höhere Zinsen muss ein Staat zahlen, um Geld geborgt zu bekommen. Und je höher die Zinsen sind, desto mehr Geld muss ein Staat aufwenden, um Schulden zu begleichen — Geld, das dann für andere Ausgaben fehlt, zum Beispiel im sozialen Bereich.

Nach Griechenland und Italien gerieten diese Woche erstmals Frankreich, Österreich, die Niederlande und Finnland ins Visier der Finanzmarkt-Akteure.

Angesichts der Turbulenzen werden Rufe lauter, die Europäische Zentralbank (EZB) möge dauerhaft als Finanzfeuerwehr auftreten und in noch größerem Stil als bisher Staatsanleihen kaufen, um den Staaten Geld zu borgen.

Deutschland ist vehement dagegen und fordert stattdessen Reformen in den betroffenen Ländern.

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