Inflation und Ölpreis drücken Kauflaune der Deutschen verschlechtert sich

Nürnberg (dpa) - Höhere Ölpreise und die leicht gestiegene Inflationsrate drücken weiter auf die Stimmung der deutschen Verbraucher.

Inflation und Ölpreis drücken: Kauflaune der Deutschen verschlechtert sich
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Viele Bundesbürger rechneten in nächster Zeit mit einem geringeren Einkommen und zögerten deshalb stärker als in den Vormonaten mit größeren Anschaffungen, teilte das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch mit.

„Die Stimmung der Verbraucher hat sich im Oktober uneinheitlich entwickelt“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. „Die Werte, die speziell die Verbraucher betreffen, haben sich etwas verschlechtert.“

Insgesamt fällt der Konsumklimaindex der GfK um 0,3 auf 9,7 Punkte - und liegt zum ersten Mal seit Juni unter der Marke von zehn Punkten. Die Konjunkturerwartung legte aber gleichzeitig kräftig zu - um 6,8 auf nun 13 Punkte.

Die GfK begründet diese Entwicklung mit der höheren Wachstumserwartung der Bundesregierung sowie dem stabilen Arbeitsmarkt. Dagegen spielt der Brexit bei der Stimmung der Verbraucher keine so große Rolle mehr. Die Angst vor Terrorangriffen schwinge unterdessen noch ein wenig mit.

Auch wenn der Index damit zum zweiten Mal in Folge zurückgeht, sei die Kauflaune etwa im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren immer noch sehr gut, betonte die GfK. „Das Niveau des Konsumklimas ist immer noch sehr zufriedenstellend“, sagte Bürkl.

„Der Konsum wird einen ganz wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten.“ Von einer Trendwende könne man erst sprechen, wenn die Verbraucherstimmung drei Monate in Folge - also auch im November - zurückgehen sollte.

Kräftig erholt hat sich derweil die Sparneigung - allerdings ohne dabei in berauschende Höhen zu gelangen. „Die Sparneigung zeigt vom Trend her nach oben, ist aber nach wie vor im Keller“, sagte Bürkl. „Das Sparen ist als Alternative zum Konsum noch nicht sehr attraktiv.“

Um das anstehende Weihnachtsgeschäft machen sich die GfK-Experten keine allzu großen Sorgen - auch wenn mit Spannung auf die November-Zahlen geschaut werde. „Ich gehe davon aus, dass das Konsumklima stabil bleiben wird und das Weihnachtsgeschäft Chancen hat, gut zu werden“, sagte Bürkl.

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