Italien-Probleme fachen Nervosität an Finanzmärkten an

Frankfurt/Main/Nikosia (dpa) - Die Euro-Schuldenkrise hat die Nervosität an den Finanzmärkten erneut angefacht.

Nachdem das Chaos um die Zypern-Rettung schon fast verdaut war, sind die Anleger nun erneut in Sorge, ob Italien seine Probleme in den Griff bekommt.

Der Euro sank auf ein Viermonatstief. Im Tagesverlauf kostete die Gemeinschaftswährung 1,2775 US-Dollar und damit fast einen Cent weniger als im Tageshoch.

Auch die Aktienmärkte gerieten unter Druck. Der Dax sank zeitweilig unter die Marke von 7800 Punkten. Auch an den anderen europäischen Börsen kam es im Tagesverlauf zu Verlusten. Finanzwerte gaben angesichts der wieder eingetrübten Stimmung am Aktienmarkt deutlich nach.

Die schlechten Aussichten auf eine stabile Regierung in Italien nach chaotischen Parlamentswahlen drücken den Investoren zusehends auf die Stimmung.

Der Spitzenkandidat des italienischen Mitte-Links-Bündnisses, Pier Luigi Bersani, macht bei seiner Suche nach einer Regierungsmehrheit in Rom keine sichtbaren Fortschritte. Bersani setzte die Sondierungen fort und holte sich bei der Protestbewegung „Fünf Sterne“ des Komikers Beppe Grillo erneut eine deutliche Absage.

Der drohende politische Stillstand ließ inzwischen auch die Anleihe-Anleger zögern. Bei zwei Anleiheauktionen Italiens gelang es nicht, den anvisierten Höchstbetrag einzusammeln. An den Rentenmärkten anderer Krisenländer wie Griechenland, Portugal und
Irland verschlechterte sich die Stimmung ebenfalls.

„Kurz vor Ostern sind die Anleger wieder vorsichtiger geworden“, sagte Analyst Frank Geilfuß vom Berliner Bankhaus Löbbecke. Die Investoren hielten sich angesichts der wachsenden konjunkturellen Unsicherheit und der Schuldenkrise in Europa zurück. Zudem sei nicht klar, ob die für Donnerstag geplante Wiedereröffnung der Banken im Krisenland Zypern reibungslos vonstatten gehen werde.

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