Hundt kritisiert zu hohe Gehälter für Manager

Berlin (dpa) - Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat zu hohe Gehälter für Manager kritisiert. Es gebe „Verhaltensweisen, die gegen moralische Regeln verstoßen“, sagte Hundt der „Welt am Sonntag“.

Er fügte hinzu: Ich habe zum Beispiel kein Verständnis für gewisse extreme Gehalts- beziehungsweise Abfindungsregelungen. Damit wird unser Ruf ruiniert.“ Es gehe um das richtige Maß.

„Normalerweise neiden Menschen einem Unternehmer, der tüchtig und erfolgreich ist und Arbeitsplätze sichert, seinen Wohlstand nicht. In meiner Unternehmensgruppe gehöre ich zu denjenigen, die ein schöneres Haus haben und ein größeres Auto fahren als andere. Das akzeptieren die Mitarbeiter", sagte Hundt. „Aber es gibt Anstandsgrenzen. Die überschreiten einige Manager gerade in anderen Ländern bedauerlicherweise.“ Konkrete Fälle nannte Hundt nicht.

Auch Klaus Schwab, Präsident des Weltwirtschaftsforums in Davos, kritisierte die zu hohe Bezahlung von Managern. Kein Chef solle mehr als 20mal so viel verdienen wie sein am schlechtesten bezahlter Angestellter, sagte Schwab in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Wenn das Verhältnis 1 zu 100 werde und darüber hinaus, dann sei es nicht mehr sozialverträglich.

Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), sprach sich zudem für mehr Regulierung an den internationalen Finanzmärkten aus. „Das nicht an der Realwirtschaft orientierte Bankgeschäft braucht klare Regeln, damit nicht mehr so leicht mit fremdem Geld gezockt werden kann und der Staat gegebenenfalls sogar das Risiko tragen muss und die Verantwortlichen auch noch mit horrenden Abfindungen belohnt werden.“

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