Hotels kommen aus der Krise: Gastronomie stagniert

Wiesbaden (dpa) - Das deutsche Gastgewerbe zeigt im Aufschwung ein zwiespältiges Bild. Während die Hotellerie die Einbußen aus dem Krisenjahr 2009 weitgehend wieder aufgeholt hat, stagnieren die Umsätze der Wirte weiterhin.

Laut Statistischem Bundesamt lagen die nominalen Umsätze der Beherbergungsbetriebe in den ersten elf Monaten des Jahres 2010 um 7,1 Prozent über den Werten aus 2009. Die Gastronomie verbuchte hingegen ein Minus von real 0,1 Prozent, das bei unveränderten Preisen sogar bei minus 1,4 Prozent gelegen hätte. Ausnahme sind hier die Caterer, die nominal 3,1 Prozent mehr umsetzten.

Bis Dezember ging der Umsatz der gesamten Branche im Vergleich zu 2009 real um 0,4 Prozent zurück. Nominal hatten die Betriebe 2,4 Prozent mehr Geld in den Kassen. Für das Jahresende erwartet das Bundesamt noch einen leicht positiven Trend der Werte.

Die Erholung bei den Hotels sei nach dem Einbruch 2009 bitter nötig gewesen, sagte die Sprecherin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Stefanie Heckel, in Berlin. Sie hätten im Vorjahr eine runde Milliarde Euro Netto-Umsatz verloren. Heckel führte die Zuwächse in 2010 auf vermehrte Geschäftsreisen und erfolgreiche Veranstaltungen zurück.

Den Wirten der Gaststätten habe unter anderem das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch seien die Gäste nach wie vor sehr preisbewusst, meinte die Dehoga-Sprecherin. Hoffnungen setzt der Verband auf das Weihnachtsgeschäft, das laut ersten Umfragen unter den Mitgliedern besser gelaufen sei als im Vorjahr. „Firmen und Privatleute haben wieder mehr Geld für Weihnachtsfeiern ausgegeben.“ Die regional unterschiedlichen Rauchverbote machten nur den Bars und kleinen Kneipen zu schaffen, während die Einschränkungen in der Masse der Betriebe von Wirten und Gästen akzeptiert würden.

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