Hohe Belastungen bei Nokia Siemens Networks

München (dpa) - Siemens erwartet beim Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) wegen des bevorstehenden Stellenabbaus hohe Belastungen im laufenden Quartal. Finanzvorstand Joe Kaeser sagte in München, er rechne mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag.

Die genaue Höhe lasse sich erst nach Abschluss der Gespräche mit den Arbeitnehmern beziffern. Die Umbaukosten würden voraussichtlich im laufenden zweiten Geschäftsquartal 2011/12 (Januar bis März) anfallen.

NSN hat im ersten Quartal keinen Gewinn gemacht, will weltweit 17 000 Stellen abbauen und sich künftig auf mobile Breitbandnetze konzentrieren.

Bei einer Demonstration am Rande der Siemens-Hauptversammlung warf NSN-Gesamtbetriebsratschef Georg Nassauer Nokia ein katastrophales Management vor und forderte: „Siemens muss personell und finanziell die Verantwortung übernehmen, und die Führung muss zurück nach Deutschland.“ Seit dem Start des Gemeinschaftsunternehmens von Siemens und Nokia 2007 sei die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland bereits auf knapp 8000 halbiert worden. Vergangenes Jahr hatten Nokia und Siemens vergeblich einen Käufer für NSN gesucht und zusammen eine Milliarde Euro frisches Kapital in das kriselnde Unternehmen gepumpt.

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