Henkel-Aktie wird gesplittet

Die Anteilsscheine werden künftig noch attraktiver. Für einige Aktionärsschützer hätte Henkel allerdings gleich "Nägel mit Köpfen machen" sollen und die Vorzugsaktien in stimmberechtigte Stammaktien umwandeln sollen.

Düsseldorf. Als erstes Großunternehmen im deutschen Aktienindex Dax reagiert der Düsseldorfer Waschmittelriese Henkel mit einem Aktiensplit auf die Kurssteigerungen an der Börse in den vergangenen Monaten. "Der Kurs der Henkel-Vorzugsaktie liegt nachhaltig über 100 Euro, während der Wert der meisten Dax-Unternehmen deutlich darunter notiert", erklärte Henkel-Chef Ulrich Lehner auf der Hauptversammlung in Düsseldorf den Schritt. Bei den rund 2000 Aktionären stieß der Aktiensplit im Verhältnis 1:3 auf breite Zustimmung. Aktionärsschützer sowie Geschäftsführung sehen darin eine Möglichkeit, insbesondere für Privatanleger die Attraktivität der Henkel-Aktie zu erhalten bzw. weiter zu erhöhen. Für einige Aktionärsschützer hätte Henkel allerdings gleich "Nägel mit Köpfen machen" sollen und die Vorzugsaktien in stimmberechtigte Stammaktien umwandeln sollen. Wie seit Jahren sagte Lehner auf solche Fragen: "Eine Umwandlung ist nicht geplant". Technisch vollzieht sich das in zwei Schritten: Zunächst wird eine Kapitalerhöhung um rund 64 Millionen Euro durchgeführt. Diese geschieht aber ohne Ausgabe von neuen Aktien und speist sich allein aus der Umwandlung von Rücklagen in Gesellschafterkapital. Dadurch erhöht sich der auf eine Aktie entfallende Anteil am Grundkapital von derzeit 2,56 Euro auf drei Euro. In einem zweiten Schritt erfolgt dann ein Split im Verhältnis 1:3, so dass sich die Anzahl der Aktien verdreifacht und auf jede Aktie anteilig ein Betrag von ein Euro entfällt. "Insgesamt ergibt sich hieraus keine Verwässerung, der Anteilsbesitz der Aktionäre bleibt unverändert", betonte Lehner. Den Aktionären entstehen durch den Split auch keine Kosten.

Die Aktionäre begrüßten auch die frühzeitige Bekanntgabe des neuen Konzernchefs. Kasper Rorsted (44) soll nach der Hauptversammlung 2008 Lehner ablösen. Lehner hat dann die Altersgrenze von 62 Jahren erreicht, mit der alle Henkel-Manager ausscheiden müssen.

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