GM kehrt an die Börse zurück

Die Opel-Mutter hat die Insolvenz in Rekordzeit hinter sich gelassen. Jetzt will der Konzern die staatliche Obhut wieder verlassen.

Detroit. In einem Jahr vom Todgeweihten zum Hoffnungsträger einer Nation: General Motors (GM) verlässt nach überstandener Insolvenz die staatliche Obhut und kehrt in die Börsenwelt zurück. Über den wohl zweitgrößten Börsengang der US-Geschichte soll der Steuerzahler einen guten Teil seines Geldes zurückbekommen, mit dem er das Urgestein der Branche vor einem Jahr vor der Pleite bewahrte.

Die Opel-Mutter hat nun ihren vorläufigen Börsenprospekt vorgelegt. Zu den zehn Banken, die dem Konzern bei der Rückkehr aufs Parkett helfen werden, gehört auch die Deutsche Bank. Die Wall-Street-Institute JP Morgan und Morgan Stanley werden das Geschäft federführend abwickeln.

Das Volumen und der genaue Zeitpunkt für den Börsengang sind noch offen. Die US-Regierung als Haupteigner hat das Heft in der Hand. Im Raum steht ein Gesamtvolumen von 16 Milliarden Dollar (12 Milliarden Euro) und als Termin der Herbst.

Im November sind Kongresswahlen - und Präsident Obama könnte das GM-Comeback als wirtschaftspolitischen Erfolg verkaufen. Die US-Regierung hatte 50 Milliarden Dollar in GM gesteckt.

Eine verfehlte Modellpolitik, hohe Kosten fürs Personal und der Absatzeinbruch hatten GM das Genick gebrochen. Nachdem der Konzern sich in der Insolvenz von veralteten Werken, riesigen Schulden und überbordenden Kosten für Gesundheit und Pensionen der Mitarbeiter trennen konnte, läuft es rund.

Im ersten Halbjahr verdiente GM 2,2 Milliarden Dollar. Der Konzern will im Gesamtjahr erstmals seit 2004 einen Gewinn schreiben. dpa

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