Führungskrise: Siemens-Chef Kleinfeld auf der Kippe

Am Mittwoch entscheidet sich, ob der Aufsichtsrat seinen Vertrag weiter verlängert.

<strong>München. Beim skandalgebeutelten Siemens-Konzern verschärft sich die Führungskrise. Nach dem Rücktritt von Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer steht jetzt die Vertragsverlängerung von Vorstandschef Klaus Kleinfeld auf der Kippe. "Es gibt Überlegungen, ob es derzeit der richtige Zeitpunkt ist, Kleinfelds Vertrag zu verlängern oder ob man angesichts der laufenden Ermittlungen damit nicht warten sollte" hieß es am Dienstag im Umfeld von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der als Aufsichtsrats-Vize im derzeitigen Machtvakuum eine wichtige Rolle spielt. Ein Aufschieben der Vertragsverlängerung ist laut Branchenkreisen aber nur schwer vorstellbar, da Kleinfeld dadurch schwer beschädigt würde. Siemens betonte denn auch, die Abstimmung über eine weitere Amtszeit Kleinfelds solle heute wie geplant über die Bühne gehen.

Dem Konzern droht Gefahr von der US-Börsenaufsicht

Unter Kleinfelds Führung ist Siemens operativ gut unterwegs. Morgen wird er laut Branchenkreisen auf der Halbjahres-Pressekonferenz davon berichten können, dass erstmals alle Geschäftsbereiche gleichzeitig die Renditevorgabe der Konzernführung erfüllten. Mit seinem harten Durchgreifen hat sich der 49-Jährige aber nicht nur Freunde gemacht. "Natürlich kann man sich über die Strategie Kleinfelds streiten", sagte ein Beteiligter.

Klaus Kleinfeld Der Siemens-Chef ist vom gefeierten Wunderknaben zum Wackelkandidaten geworden. Noch bis vor kurzem sah es so aus, als könnte ihn nichts so schnell umhauen.

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