Lauda will Fluglinie kaufen Angebotsfrist für insolvente Airline Niki endet

Korneuburg (dpa) - Das Rennen um die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki geht in die wohl entscheidende Runde. Bis Freitag um Mitternacht hatten Bieter eine zweite Chance, im österreichischen Insolvenzverfahren ein Angebot abzugeben.

Lauda will Fluglinie kaufen: Angebotsfrist für insolvente Airline Niki endet
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Darunter war erneut der österreichische Luftfahrtunternehmer und Ex-Rennfahrer Niki Lauda. Die Billigfluggesellschaft Ryanair ist zumindest an Teilen von Niki interessiert. Deshalb hatten die Iren die österreichische Insolvenzverwalterin kontaktiert.

Ob auch Tuifly ein neues Angebot vorgelegt hat, war bis Freitagnachmittag unklar. Auch der Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor) hatte im deutschen Insolvenzverfahren mitgeboten. Am Freitag wollte sich das Unternehmen nicht äußern, ob es wieder im Boot ist. Im deutschen Verfahren hatte der britisch-spanische Luftfahrtkonzern IAG mit seiner Billigtochter Vueling den Zuschlag erhalten.

Auf Drängen des Fluggastportals Fairplane war in der Alpenrepublik ein zweites Hauptverfahren beim Landgericht Korneuburg eröffnet worden. Dieser Schritt war vom deutschen Insolvenzverwalter Lucas Flöther kritisiert worden, weil er den Verkauf an die IAG gefährde. Das Unternehmen hat jedoch betont, an dem Kauf festhalten zu wollen. Am Montag (22.1.) soll der Gläubigerausschuss eine Lösung finden.

Vueling hatte 20 Millionen Euro für Niki geboten und zusätzlich einen Kredit von 16,5 Millionen Euro für den Weiterbetrieb der Airline gegeben. Bei Niki waren zuletzt etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Rund 750 von ihnen sollten übernommen werden.

Unterdessen hat Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits erneut unterstrichen, dass die Belegschaft auf die bisherige Lösung setzt. „Wir möchten, dass Vueling bleibt und alles wie geplant über die Bühne geht“, sagte er am Freitag. Sollte Niki-Gründer Lauda den Zuschlag erhalten, werde er wohl vor einem personellen Scherbenhaufen stehen. „Dann kündigen alle 220 Piloten“, ist sich Tankovits sicher. Die Hälfte der Piloten habe ohnehin konkrete Jobangebote von anderen Fluglinien. Auch die Flugbegleiterinnen sowie das technische und administrative Personal hätten gute Möglichkeiten.

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