Frankfurter Sparkasse kämpft mit Lehman-Altlasten

Frankfurt/Main (dpa) - Die Frankfurter Sparkasse muss sich zweieinhalb Jahre nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers noch immer mit den Spätfolgen herumschlagen.

Nach Angaben der Sparkasse vom Dienstag sind noch etwa 125 Klagen von Kunden anhängig, denen sie Zertifikate verkaufte, die mit der Lehman-Pleite im September 2008 nahezu wertlos wurden.

Vorstandschef Herbert Hans Grüntker betonte jedoch, 95 Prozent der etwa 5000 Betroffenen hätten das Angebot seines Hauses zum Rückkauf der Papiere angenommen. Deutschlands viertgrößte Sparkasse hatte ihren Kunden zeitlich befristet angeboten, die Lehman-Papiere zu 50 Prozent des Nominalwertes zurückzukaufen. Dafür investierte das Institut nach früheren Angaben 39,4 Millionen Euro.

Als Lehre aus dem Fall Lehman habe die Frankfurter Sparkasse ihre Produktpalette gestrafft und lege noch mehr Wert auf Beratung. „Wir haben in den vergangenen drei Jahren gelernt, dass man Risiken ins Kalkül ziehen muss, die man vorher nicht für eintretbar gehalten hat“, sagte Grüntker.

Im vergangenen Jahr konnte die Frankfurter Sparkasse ihren Gewinn beinahe verdreifachen. Der Jahresüberschuss kletterte auf 60 (Vorjahr: 20,6) Millionen Euro. 40 Millionen Euro werden an die Konzernmutter, die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), ausgeschüttet. Es ist die erste Ausschüttung an die Helaba seit dem Kauf der Fraspa im Jahr 2005. Für 2011 zeigte sich Grüntker trotz der Belastungen etwa durch die Bankenabgabe „vorsichtig optimistisch“.

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