Weiterer Dax-Anstieg bringt Wochengewinn

Frankfurt/Main (dpa) - Erneutes Aufatmen am deutschen Aktienmarkt: Mit einem deutlichen Sprung nach oben an den zwei letzten Handelstagen hat der Dax seine zu Wochenbeginn noch deftigen Abgaben vergessen gemacht.

Am Freitag profitierte er weiter vom deutlichen Ölpreisanstieg. Zudem schwächelte der Euro wieder, was den Aktien Auftrieb verleiht, da sich deutsche Waren außerhalb der Eurozone dann besser verkaufen lassen. Mit einem Plus von 1,95 Prozent auf 9513,30 Punkten beendete der Leitindex den Tag und legte damit im Wochenverlauf um 1,3 Prozent zu. Seinen bisherigen Jahresverlust verringerte er somit auf 11,5 Prozent.

Der MDax mit den Aktien mittelgroßer Unternehmen gewann am Freitag 0,94 Prozent auf 19 201,49 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 0,90 Prozent auf 1603,72 Punkte.

Ähnlich freundlich sah es in ganz Europa aus: Der EuroStoxx 50 kletterte um 1,80 Prozent auf 2929,16 Punkte, und auch in London und Paris wurden kräftige Gewinne verbucht. In den USA hingegen kam der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss kaum vom Fleck, und auch die Nasdaq-Börsen legten nur moderat zu.

Der Kurs des Euro fiel bis zum Abend auf 1,0932 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,1006 (Donnerstag: 1,1027) Dollar festgesetzt.

„Insgesamt wird aktuell eine Menge Hoffnung in die Aktienkurse eingepreist“, resümierte Marktstratege Andreas Paciorek. Dabei verwies er darauf, dass im Zuge des G20-Treffens in Shanghai auf konjunkturanregende Maßnahmen gehofft werde sowie auf eine Einigung zur Drosselung der Ölproduktion bei einem Treffen wichtiger Förderstaaten im März. Auch auf die EZB werde gehofft, da deren Präsident Mario Draghi zur Sitzung im März weitere geldpolitische Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft in Aussicht gestellt hatte.

Im Dax arbeiteten sich die Aktien der Deutschen Bank mit plus 5,78 Prozent an die Spitze. Laut Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner profitierte sie von einigen positiven Einschätzungen zu europäischen Bankaktien. „Das derzeit sehr niedrige Kursniveau, insbesondere der Deutschen Bank, hat so viel Negatives eingepreist, dass zumindest mittelfristig wieder Licht am Ende des Tunnels aufleuchten dürfte.“

Die BASF-Papiere kletterten trotz eines Gewinneinbruchs im abgelaufenen Jahr und eines verhaltenen Ausblicks auf 2016 um 2,99 Prozent nach oben. Am Markt wurde insbesondere die Dividendenanhebung des Chemieunternehmens positiv gesehen. Die BASF-Aktien hatten Anfang Dezember den Rückwärtsgang eingelegt und bis zu ihrem Zwischentief Mitte Februar zeitweise mehr als 28 Prozent verloren.

Im MDax legten die Papiere von ElringKlinger nach vorläufigen Zahlen um 7,53 Prozent zu. Eine unerwartete Auftragsflut belastete zwar den Gewinn des Autozulieferers im vergangenen Jahr, da Sonderschichten und Sonderfrachten gefahren werden mussten. Experten hatten aber mit einem noch stärkeren Einbruch gerechnet. Zudem fiel der Umsatz aus besser als erwartet.

Im SDax rutschten hingegen die Anteilsscheine von Gerry Weber mit einem Abschlag von 10,14 Prozent an das Index-Ende. Die Anleger des westfälischen Unternehmens reagierten verschreckt auf dessen radikalen Umbau- und Sparpläne. Auch der überraschend schwache Ausblick auf 2016 und die gekürzte Dividende missfielen. Nach dem Rekordhoch der Aktie im Juni 2014 folgten 2015 vier Gewinnwarnungen, woraufhin der Aktienkurs inzwischen wieder um rund 70 Prozent fiel.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,05 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 142,28 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,07 Prozent auf 166,00 Punkte.

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