US-Arbeitsmarktdaten hieven Dax ins Plus

Frankfurt/Main (dpa) - Erfreuliche Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt haben dem Dax zum Wochenschluss ins Plus verholfen. Nach der Veröffentlichung der aktuellen Beschäftigungsdaten sprang der zuvor kaum veränderte Leitindex nach oben bis knapp unter die Marke von 7400 Punkten.

Mit einem Aufschlag von 0,38 Prozent auf 7363,85 Punkte ging er aus dem Handel. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,83 Prozent. Der MDax rückte am Freitag um 0,16 Prozent auf 11 626,08 Punkte vor. Der bis zum frühen Nachmittag klar im Minus gelegene TecDax erholte sich anschließend und legte um 0,11 Prozent auf 807,76 Punkte zu.

Dass im Oktober in den USA deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden als erwartet, zeugt laut Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank davon, dass die Tendenz für die weltgrößte Volkswirtschaft nach oben weist. „Das billige Geld bringt die USA auf Vordermann“, sagte er im Hinblick auf die lockere Geldpolitik der Notenbank. Die Spannung war deshalb besonders groß, weil den Jobdaten vor den anstehenden US-Wahlen am Dienstag ein besonderes Gewicht zukommt.

Unter den Einzelwerten stand die Aktie des Nivea-Herstellers Beiersdorf besonders im Fokus. Der Konsumgüterkonzern hob sein Jahresziel für den Umsatz an, was die Aktie auf 60,83 Euro katapultierte, den höchsten Stand seit dem Börsengang im Jahr 1929. Mit plus 7,24 Prozent auf 60,70 Euro ging sie aus dem Handel. Die Aktien von Henkel wurden ebenfalls mit nach oben gezogen - sie gewannen 3,51 Prozent.

Dahinter reihten sich einige konjunktursensible Werte ein. Im europaweit sehr freundlichen Automobilsektor waren die Aktien von BMW mit einem Aufschlag von 2,65 Prozent der drittgrößte Dax-Gewinner. Ein Plus von mehr als 1,48 Prozent verzeichneten die Anteilsscheine von Siemens. Hier stützte ein Bericht im „Handelsblatt“, dem zufolge der Elektrokonzern sein Gewinnziel für das im September abgelaufene Geschäftsjahr wohl erreicht hat.

Die Aktien der zwei größten deutschen Banken reagierten entsprechend den Nachrichten über ihre Systemrelevanz gegenläufig. Die Commerzbank-Papiere legten um 0,33 Prozent zu, während die des Branchenprimus Deutsche Bank um 1,19 Prozent nachgaben. Der internationale Finanzstabilitätsrat strich die Commerzbank von seiner Liste der Geldhäuser, deren Zusammenbruch eine große Gefahr für die Stabilität der Weltwirtschaft bedeuten könnte. Die Deutsche Bank dagegen zählt zu den vier potenziell gefährlichsten Instituten.

Abgeschlagen am Dax-Ende rangierten die T-Aktien mit minus 3,52 Prozent. Laut dem „Handelsblatt“ erwägt der Telekomkonzern wegen hoher Abschreibungen und Ausgaben für den Netzausbau eine Dividendenkürzung. Der Bonner Konzern wollte dies nicht kommentieren.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,52 Prozent höher bei 2547,15 Punkten. In Paris legte der Cac 40 ebenfalls zu, während der FTSE 100 in London kaum verändert aus dem Handel ging. In New York gab der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa um 0,20 Prozent nach.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,18 Prozent am Vortag auf 1,16 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,30 Prozent auf 134,51 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,20 Prozent auf 141,89 Punkte zu. Der Kurs des Euro sank. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,2850 (Vortag: 1,2975) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7782 (0,7707) Euro.

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