Devisen: Euro verliert in ruhigem Umfeld

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag erstmals seit dreiTagen verloren. Gegen Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2739 US-Dollargehandelt und damit um rund einen halben Cent niedriger als am Vorabend.

DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagmittag auf1,2756 (Mittwoch: 1,2726) Dollar festgesetzt.

In einem datenarmen Umfeld dominierten zum Wochenausklang die Sorgen um diekünftige Finanzpolitik der USA. Zum Jahresende steht die weltgrößteVolkswirtschaft vor dem Sturz von der sogenannten "Fiskalklippe". Wenn sichDemokraten und Republikaner nicht rasch auf einen langfristigen Plan zumSchuldenabbau einigen, wird das Budget Anfang 2013 automatisch mit derRasenmähermethode gekürzt. Zeitgleich laufen etliche Steuernachlässe aus, sodass massive Nachfrageausfälle drohen, die die USA in die Rezession zurückwerfendürften.

Bislang zeichnet sich keine Einigung auf einen nachhaltigen Haushaltsplanab. Dass der Dollar dennoch von der Nervosität der Investoren profitiert, istseinem Status als sicherer Hafen geschuldet. Gegenüber dem Euro wird dieUS-Währung von defensiven Anlegern bevorzugt. Zwar sind die USA im Schnittstärker verschuldet als die Staaten der Eurozone, doch der Dollar ist dieglobale Leitdevise und die Finanzmärkte vertrauen darauf, dass die US-NotenbankFed bei Zahlungsengpässen mit der Notenpresse einspringt.

Neben den USA steht weiterhin die Schuldenkrise im Euroraum im Fokus:Griechenland muss am heutigen Freitag fällige Schulden tilgen, die dafürbenötigten Mittel hat sich Athen aber bereits besorgen können. Hintergrund istdie seit Juni ausstehende Zahlung weiterer Hilfsgelder. Am kommenden Dienstagwerden sich die Euro-Finanzminister erneut mit der Thematikbeschäftigen.

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