Devisen: Euro stürzt auf Zweiwochentief - Sorgen um Spanien

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine enttäuschende Auktion spanischer Staatsanleihenhat den Euro am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit mehr als zweiWochen gedrückt. Zuvor hatten bereits Aussagen der US-Notenbank die europäischeGemeinschaftswährung auf Talfahrt geschickt.

Innerhalb von 24 Stunden verlor siemehr als zwei Cent. Zuletzt fiel der Euro bis auf 1,3107 Dollar. Am Vortag hatteer noch deutlich über der Marke von 1,33 Dollar notiert. Die EuropäischeZentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3142 (Dienstag:1,3315) Dollar fest.

Das Signal zum Euro-Abverkauf lieferte die US-Notenbank am Vorabend: Die Federteilte einer weiteren geldpolitischen Lockerung vorerst eine Absage, wie dasProtokoll der letzten Sitzung zeigte. Nachdem Fed-Chef Ben Bernanke Anfangvergangener Woche in einer Rede betont hatte, wie fragil die jüngste Erholungder US-Wirtschaft insbesondere mit Blick auf den Arbeitsmarkt sei, hattenAnleger wieder verstärkt auf eine neue Runde der quantitativen Lockerung (QE3)gesetzt, also auf ein neues Anleihekaufprogramm. Doch darauf ließ das Protokollnicht schließen: "Während im Januar noch einige Geldpolitiker eine baldigeAusweitung der Aufkäufe forderten, fehlte diesmal diese Einschätzung", erklärteLothar Heßler, Experte vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Der Dollar erhielt daraufhinmassiv Auftrieb.

Am Mittwochvormittag brachte eine spanische Anleiheauktion die geschwächteGemeinschaftswährung weiter unter Druck: Madrid musste deutlich höhere Zinsenbieten, um frisches Geld bei Investoren einzusammeln. Am Sekundärmarkt, woumlaufende Papiere gehandelt werden, zogen die Risikoaufschläge deutlich an. DerEZB-Zinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz von Notenbankchef MarioDraghi gerieten zur Randnotiz und verpufften am Devisenmarkt. Es seien "wederSignale für eine weitere Leitzinssenkung noch für eine erhöhteLiquiditätsbereitstellung" geliefert worden, sagte Ulrich Wortberg, Experte derLandesbank Hessen-Thüringen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,82850 (0,83255) britische Pfund , 108,22 (109,30)japanische Yen und 1,2038 (1,2035) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.621,00(Vortag: 1.676,25) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 39.190,00(39.700,00) Euro.

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