Devisen: Euro nach Weidmann-Gerüchten auf Berg- und Talfahrt - Gute ZEW-Daten

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs wurde nach Gerüchten übereinen angeblichen Rücktritt von Bundesbankchef Jens Weidmann am Dienstag aufeine Berg- und Talfahrt geschickt. Die Europäische Gemeinschaftswährung wurdezuletzt mit 1,3315 US-Dollar gehandelt.

Zuvor war der Euro noch zwischenzeitlichbis auf 1,3372 Dollar gestiegen, bevor Gewinnmitnahmen den Kurs wieder etwasdrückten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3317(Montag: 1,3323) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7509 (0,7506)Euro.

Die Gerüchte über einen angeblichen Rücktritt von Weidmann hatten denEuro-Kurs laut Händlern im Vormittagshandel zwischenzeitlich auf Talfahrtgeschickt. Ein Notenbank-Sprecher dementierte umgehend: An den Gerüchten sei"nichts dran". Die Bundesbank könne "Marktmanipulationen nicht ausschließen".Zudem habe auch ein Bericht der "Börsen-Zeitung" belastet, sagte Marc Burgheim,Devisenexperte von der BayernLB. Demnach will die Finanzaufsicht Bafin einTrennbanken-System in Deutschland simulieren. "Dies hat auch für Verunsicherungan den Märkten gesorgt", sagte Burgheim.

Der Euro erholte sich jedoch nach besser als erwartet ausgefallenenWirtschaftsdaten aus Deutschland rasch wieder. Die ZEW-Konjunkturerwartungenhatten sich im Januar überraschend deutlich aufgehellt. Die Daten deuten lautExperten auf eine Konjunkturerholung in der größten Volkswirtschaft der Eurozonehin. "Es ist ein gutes Zeichen, dass der Markt wieder von fundamentalen Datenbestimmt wird", sagte Burgheim. Die Euroschuldenkrise sei angesichts derBeruhigung in den Hintergrund getreten. So sei die sehr erfolgreich verlaufeneAuktion von spanischen Geldmarktpapieren kaum beachtet worden.

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