Devisen: Euro fällt auf neues 2-Monatstief - Keine rasche Hilfe für Spanien

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat seine Verluste am Donnerstagvor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgeweitet. Von derknappen Parlamentsmehrheit für das neue griechische Sparpaket konnte dieGemeinschaftswährung kaum profitieren.

Ein Agenturbericht, demzufolge die EZBkeine Notwendigkeit für rasche Anleihekäufe sieht, sorgte am Vormittag fürBelastung. Der Euro fiel bis auf 1,2720 US-Dollar und kostete damit so wenig wieseit mehr als zwei Monaten nicht mehr. Zuletzt notierte der Euro leicht erholtbei 1,2737 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,2746(Dienstag: 1,2800) Dollar festgesetzt.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Market News International (MNI) nachsind die Chancen, dass Spanien noch in diesem Jahr einen Hilfsantrag beimEuro-Rettungsfonds ESM stellt, deutlich gesunken. Darüber hinaus schreibt MNImit Bezug auf EU-Kreise, dass die EZB nicht gewillt sei, ihr Anleihekaufprogrammrasch zu starten. Die Währungshüter seien mit dem aktuellen Renditeniveaubereits zufrieden. Der wegen enttäuschender September-Daten zum deutschen Exportbereits angeschlagene Euro gab nach dem Bericht um einen halben Cent nach.

Am Vorabend hatte das für weitere Hilfsgelder zwingend notwendige neueHilfspaket für das akut pleitebedrohte Griechenland das Parlament in Athenpassiert. Die Gemeinschaftswährung konnte von dieser Nachricht jedoch kaumprofitieren. Die Mehrheit fiel denkbar knapp aus und Experten werteten dasAbstimmungsergebnis als weiteren Beleg dafür, dass der Rückhalt für denbeabsichtigten Reformkurs bröckelt und die politischen Risiken steigen. "DieChancen für weitere Sparpakete sind gering", sagte Christian Schulz, Ökonom derHamburger Berenberg Bank.

Im weiteren Verlauf rücken wichtige Notenbanken in den Blickpunkt. InFrankfurt tagt zur Stunde der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), in Londonder geldpolitische Ausschuss der Bank of England (BoE). Während von der EZBkeine entscheidenden Beschlüsse erwartet werden, wird bei der BoE mit einerhitzigen Debatte über zusätzliche Anleihekäufe gerechnet.

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