Devisen: Euro erholt sich von Rückfall auf 3-Monats-Tief - Zypern-Thema belastet

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag im US-Handelvon seinen deutlichen Verlusten im frühen europäischen Geschäft erholt undzuletzt bei 1,2959 US-Dollar notiert. Zuvor war die Gemeinschaftswährung wegender Unsicherheit im Zusammenhang mit der geplanten Zwangsabgabe auf zyprischeBankeinlagen zeitweise auf 1,2883 Dollar abgerutscht und hatte damit dentiefsten Stand seit drei Monaten erreicht.

Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs auf 1,2929 (Freitag: 1,3086) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,7735 (0,7642) Euro.

"Hier wurde ein Exempel statuiert, das Gewaltmonopol des Staateseindrucksvoll vorgeführt", kommentierten Analysten vom Bankhaus Metzler diejüngsten Beschlüsse der Euro-Finanzminister zur Rettung des hochverschuldetenEurolands Zypern. Alle Kontobesitzer in Zypern müssen zusammen etwa 5,8Milliarden Euro zwangsweise von ihren Einlagen an den Staat abtreten. Die Höheder Abgabe richtet sich nach dem Kontostand. Weitere Experten sprachen von"Zwangsenteignung", "Beschlagnahme" und einem "beispiellosem Vorgang". AndereBeobachter lenken den Blick auf die Frage, ob Bankkunden in anderen Euroländernum ihre Einlagen fürchten müssen und die Euro-Schuldenkrise wieder hochkocht.

Hinter den Kulissen wird nach Informationen aus Regierungskreisen abermittlerweile mit Hochdruck an einer schonenden Lösung für Kleinanlegergearbeitet. Das ursprünglich für Sonntag geplante Votum des Parlaments in Zypernzum Rettungsplan wurde am Montag erneut verschoben. Medienberichten zufolge solldie Eurogruppe das Paket neu aufschnüren. Die Finanzminister des Währungsraumssollen sich am Abend per Telefon kurzschalten. In Zypern bleiben die Banken amDienstag und Mittwoch geschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort