Dax legt Pause ein

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Freitag bei seiner Rekordjagd eine Pause eingelegt. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer, das am Donnerstag erstmals seit Dezember 2007 wieder über der Marke von 8000 Punkten geschlossen hatte, verlor am „Hexensabbat“ zum Handelsschluss 0,19 Prozent auf 8042,85 Punkte.

Das Rekordhoch von rund 8152 Punkten aus dem Juli 2007 bleibt allerdings in Sichtweite. Auf Wochensicht stand bei dem Leitindex ein Plus von 0,71 Prozent zu Buche. Der MDax legte am Freitag um 0,10 Prozent zu auf 13 486,39 Punkte und der TecDax verlor 0,28 Prozent auf 924,82 Punkte.

Im Fokus stand vor allem der große Verfallstag an den Terminbörsen. Am sogenannten „Hexensabbat“ verfallen an den Terminbörsen gleich mehrere Arten von Termingeschäften, also Wetten auf den künftigen Verlauf von Indizes oder Aktien.

Auch in den USA konnte der Dow Jones Industrial seine jüngste Rekordserie nach durchwachsenen US-Konjunkturdaten zunächst nicht fortsetzen. Zuvor war er zehnmal in Folge gestiegen. Beobachter sind zuversichtlich, dass es grundsätzlich weiter aufwärtsgehen wird, wenngleich eine Korrektur in ihren Augen wahrscheinlicher wird.

„Die fehlenden Anlagealternativen für die institutionellen Investoren und der derzeit hohe Zufluss an liquiden Mitteln für die Aktienmärkte feuern ein neues Hoch nach dem anderen an“, sagte Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner.

„Treiber sind die lockere Geldpolitik, Alternativlosigkeit zu Aktien, Erholung in den USA und ein weiterhin relativ starkes Wachstum in China“, sagte auch Portfoliomanager Ludwig Donnert von TAO Capital.

An den wichtigsten europäischen Börsen ging es am Freitag ebenfalls nach unten. Der EuroStoxx 50 sank zum Handelsschluss um 0,69 Prozent auf 2725,72 Punkte, der CAC 40 in Paris und der "Footsie" in London gaben ebenfalls nach. Allerdings war der französische Leitindex am Donnerstag auf das höchste Niveau seit Juli 2011 geklettert und das britische Kursbarometer hatte auf dem höchsten Stand seit Januar 2008 geschlossen.

In Tokio schloss der Nikkei 225 dagegen so hoch wie seit September 2008 nicht mehr. Der Leitindex begann seinen Steigflug Mitte November 2012, als sich in Japan erstmals Neuwahlen abzeichneten. Seither hat er um 45 Prozent zugelegt.

Auf Unternehmensseite bewegten nach der Zahlenflut vom Vortag am Freitag vor allem Analystenkommentare. Die Aktien von HeidelbergCement, Munich Re sowie K+S profitieren mit Gewinnen zwischen gut einem und mehr als zwei Prozent von positiven Studien. Schlusslicht im deutschen Leitindex waren Volkswagen-Titel mit minus 2,64 Prozent. Händler verwiesen auf eine Platzierung von 5,8 Millionen VW-Papieren durch die Deutsche Bank als Belastung.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,18 Prozent am Vortag auf 1,17 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 134,50 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,15 Prozent auf 143,36 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3086 (Donnerstag: 1,2937) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7642 (0,7730) Euro.

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