Dax legt nach US-Jobdaten und Waffenruhe in Ukraine zu

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat nach der Veröffentlichung neuer US-Jobdaten und angesichts der vereinbarten Waffenruhe in der Ukraine weiter zugelegt.

Zum Handelsschluss gewann der deutsche Leitindex 0,23 Prozent auf 9747,02 Punkte. Auf Wochensicht rückte der Dax damit um 2,9 Prozent vor. Händlern zufolge nährt der enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht die Hoffnung auf weiterhin billiges Geld. Die Waffenruhe in der Ukraine sorge für zusätzliche Entspannung.

Der MDax verzeichnete am Freitag ein mageres Plus von 0,03 Prozent auf 16 343,75 Punkte. Für den TecDax ging es hingegen um 0,48 Prozent auf 1260,89 Zähler nach unten.

In der US-Wirtschaft entstanden im August deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 142 000 Stellen hinzu. Analysten hatten im Schnitt 230 000 neue Jobs prognostiziert. Im Ukraine-Konflikt haben Unterhändler der Regierung in Kiew und der prorussischen Separatisten eine Waffenruhe für das umkämpfte Gebiet Donbass vereinbart.

Die Commerzbank-Aktien belegten mit plus 1,64 Prozent den Spitzenplatz im Dax. An den Papieren der Lufthansa prallte der gerade begonnene Pilotenstreik ab: Das Kursplus belief sich zum Handelsende auf 0,44 Prozent. Der Streik sei natürlich negativ für die Lufthansa, komme aber nicht überraschend, sagten Marktteilnehmer.

Aktien der BASF verbilligten sich um 0,42 Prozent. Laut einem Medienbericht muss sich der Chemiekonzern in den USA Vorwürfen stellen, er habe in Einzelklagen Beweise verborgen, dass seine Talkum-Produkte Asbest enthalten hatten.

Ein Interview von Konzernchef Gisbert Rühl beförderte die Aktien von Klöckner & Co mit plus 4,36 Prozent auf den ersten Platz im MDax. Rühl geht von einer Erholung der Stahlbranche in Europa aus. Seine Prognosen haben in der Stahlindustrie großes Gewicht, da Klöckner als Stahlhändler das Auf und Ab der Branchenkonjunktur besonders frühzeitig zu spüren bekommt.

Schwächster Wert im MDax waren die Titel des Autozulieferers ElringKlinger mit minus 3,13 Prozent. Sie litten unter einem negativen Analystenkommentar. Die Anteilsscheine von QSC setzten im TecDax ihre Erholung mit plus 3,94 Prozent fort.

Der EuroStoxx 50 gab um 0,06 Prozent auf 3275,25 Punkte nach. Moderate Kursabschläge gab es auch beim Cac-40-Index in Paris sowie beim FTSE-100-Index in London. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss so gut wie unverändert.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,79 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,28 Prozent auf 138,34 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,35 Prozent auf 151,24 Punkte. Der Kurs des Euro litt weiter unter dem neuen Lockerungspaket der EZB vom Donnerstag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2948 (Donnerstag: 1,3015) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7723 (0,7683) Euro.

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