Dax im Minus - Banger Blick auf Notenbanken

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Mittwoch im Minus geschlossen. Von der Unsicherheit geprägt ging der deutsche Leitindex nach einem holprigen Handelsverlauf 0,26 Prozent tiefer bei 6754,46 Punkten über die Ziellinie.

Die übrigen Indizes zeigten sich dagegen bis zum Ende freundlich: Der MDax stieg um 0,60 Prozent auf 10891,68 Punkte und der TecDax rückte um 0,71 Prozent auf 783,24 Punkte vor.

„Es herrscht große Zurückhaltung an den Aktienmärkten“, sagte Marktbeobachter Johannes Bollongino von IG Markets angesichts bevorstehender Zinsentscheidungen. Nach Ansicht des Marktstrategen Ishaq Siddiqi von ETX Capital dürften die Märkte auch für den Rest der Woche nervös bleiben. Mit besonderer Spannung wird auf das Treffen der EZB am Donnerstag gewartet - einen Tag nach der US-Notenbank Fed. EZB-Präsident Mario Draghi hatte jüngst weitere Unterstützung für die Krisenstaaten der Eurozone signalisiert. Für den Ökonomen Christoph Balz von der Commerzbank steht die „spannendste Sitzung der EZB seit langem“ auf dem Programm.

Derweil schreitet in Deutschland die Berichtssaison voran. Nach einer Anhebung des Gewinnziels gehörten die Aktien von Henkel letztendlich zu den größten Dax-Gewinnern. Zunächst schwach gestartet, bauten sie ihre Gewinne bis auf 1,69 Prozent und 59,49 Euro aus. Der Konsumgüterhersteller hatte im zweiten Quartal dank Preiserhöhungen und eines kräftigen Wachstums in den Schwellenländern weiter zugelegt.

Die Aktien von Fresenius dagegen rutschten nach zunächst freundlichem Start mit 1,15 Prozent ins Minus ab. Gut ausgefallene Geschäftszahlen des Medizinkonzerns seien schon weitgehend im Kurs eingepreist, hieß es aus dem Handel. Auch gute Zahlen der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) waren Börsianern zufolge am Markt schon vorweg genommen worden. Die Titel gaben letztendlich um 0,59 Prozent nach.

Auch die Aktien von BMW mussten nach dem Quartalsbericht ihrer zuletzt starken Kursentwicklung Tribut zollen. Einige Analysten hatten sich vom Autobauer etwas mehr erhofft, worauf die Papiere mit einem Minus von 2,93 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten zählten. An den vorangegangen fünf Handelstagen waren sie um mehr als elf Prozent angesprungen.

Im TecDax stiegen die Aktien von Aixtron nach einem positiven Analystenkommentar der Berenberg Bank um 3,82 Prozent. An der Indexspitze zogen Drillisch-Titel um 8,26 Prozent an. Ein Händler sprach von sehr starken Eckdaten. Ein weiterer Börsianer sah zudem die Prognose für das kommende Geschäftsjahr als über den Erwartungen an.

Die übrigen europäischen Börsen zeigten sich etwas freundlicher als der Dax. Der EuroStoxx 50 legte am Ende um 0,33 Prozent auf 2333,38 Punkte zu, und die Leitindizes in London und Paris verbuchten noch deutlichere Gewinne. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa moderat im Plus.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,09 Prozent am Vortag auf 1,06 Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,18 Prozent auf 134,78 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,66 Prozent auf 143,56 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2298 (Dienstag: 1,2284) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8131 (0,8141) Euro.

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