Börse in Frankfurt Aktienmarkt wieder im Minus

Frankfurt/Main (dpa) - Sorgen vor einer Ausweitung der Türkei-Krise haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch wieder tief ins Minus gedrückt. Der Leitindex Dax sackte um 1,58 Prozent auf 12.163,01 Punkte ab, nachdem er sich im frühen Handel noch etwas erholt hatte.

Börse in Frankfurt: Aktienmarkt wieder im Minus
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Damit ist das Börsenbarometer auf das Niveau von Anfang Juli zurückgefallen. Der Konfrontationskurs der USA schürt an den Börsen Befürchtungen über einen globalen Flächenbrand. Anleger weltweit agierten daher vorsichtig.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen sank um 1,47 Prozent auf 26.200,94 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax knickte gar um 2,42 Prozent auf 2843,14 Punkte ein.

„Es ist die Angst vor einer drohenden Währungs- und Schuldenkrise in den Schwellenländern mit dem Epizentrum Türkei, die die Börsen auf Talfahrt geschickt hat“, kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Im Konflikt mit den USA erhöhte die Türkei Einfuhrzölle auf zahlreiche US-Produkte. Damit reagiere das Land direkt auf Sanktionen und Strafzölle der USA, die der stellvertretende Präsident Fuat Oktay „bewusste Angriffe der US-Regierung“ nannte. Die Türkei heizt damit die Auseinandersetzung, die zu einer Währungskrise im Land geführt hat, an.

Für die zuletzt im Zuge eines negativen Gerichtsurteils gegen Monsanto und den Unkrautvernichter Glyphosat schwer unter Druck geraten Papiere vom neuen Eigentümer Bayer ging es nun um 3,55 Prozent abwärts.

Die Anteilsscheine von Leoni rutschten am MDax-Ende um knapp 13 Prozent auf das tiefste Niveau seit Februar 2017 ab. Der Kabelhersteller und Autozulieferer stellt sich für den Rest des Jahres auf höhere finanzielle Belastungen ein. Trotz des nun optimistischeren Umsatzzieles hielt der Bordnetzspezialist am Gewinnausblick lediglich fest.

Schlusslicht im TecDax waren die Aktien von 1&1 Drillisch mit einem Minus von 7,5 Prozent. Sorgen um das Vertragskunden-Wachstum der Mobilfunktochter von United Internet hatten am Vortag bereits die United-Aktien nach unten gezogen.

Die Papiere von Tele Columbus blieben im Kleinwerteindex SDax mit einem Minus von knapp 20 Prozent im freien Fall. Jüngst hatte ein Vermögensverwalter seine Beteiligung an dem Kabelnetzbetreiber gesenkt.

Der EuroStoxx 50 schloss 1,48 Prozent tiefer bei 3359,08 Punkten. In London gab der FTSE 100 ähnlich deutlich nach, während der Pariser Cac-40-Index knapp 2 Prozent einbüßte. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial fiel zum europäischen Börsenschluss um rund 1 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,14 Prozent am Vortag auf 0,15 Prozent. Der Rentenindex Rex rückte um 0,01 Prozent auf 141,55 Punkte vor. Der Bund-Future legte um 0,23 Prozent auf 163,58 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1321 (Dienstag: 1,1406) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8833 (0,8770) Euro.

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