Fehlspekulationen: WestLB-Chef droht Ablösung

Der Aufsichtsrat der Landesbank trifft sich morgen zu einer Sondersitzung.

Düsseldorf. Nach der WestLB-Affäre um millionenschwere Fehlspekulationen droht Bankchef Thomas Fischer und weiteren Bankvorständen die Ablösung. Der Aufsichtsrat der WestLB kommt kurzfristig am Donnerstag in Düsseldorf zu einer Sondersitzung zusammen. Das wurde gestern von verschiedenen Seiten bestätigt. Spiegel Online will erfahren haben, dass der Gesamtvorstand und damit auch Vorstandschef Thomas Fischer gehen muss.

Dem Vernehmen nach soll die Bankenaufsicht BaFin das außerplanmäßige Treffen des Kontrollgremiums mitten in der Urlaubszeit veranlasst haben. Laut "Focus online" hat die BaFin gravierende Managementfehler bei ihren Untersuchungen festgestellt.

Die BaFin nimmt die verlustreichen Fehlspekulationen im so genannten Eigenhandel der WestLB, also dem Handel von Wertpapieren auf eigene Rechnung und auf eigenes Risiko, unter die Lupe. Ein BaFin-Sprecher verwies am Dienstag in Bonn darauf, dass der Bericht zu den Aktiengeschäften der WestLB noch nicht abgeschlossen sei. Das werde voraussichtlich im August oder Anfang September geschehen.

Die WestLB hatte die Verluste zuletzt auf insgesamt 243 Millionen Euro beziffert, die im ersten und zweiten Quartal 2007 verbucht würden. Die Bank führte von dieser Summe 70 Millionen Euro auf Fehlspekulationen und Regelverstöße ehemaliger Aktienhändler zurück. Die anderen 173 Millionen Euro seien durch den Verkauf von Wertpapierpositionen entstanden, nachdem Handelsstrategien aus der Bank heraus an die Öffentlichkeit gelangt seien. Die Bank hatte außerdem bereits vor Wochen angekündigt, weitere Positionen im Eigenhandel schrittweise abbauen zu wollen. Weitere Verluste waren aus diesem Grund im Umfeld der Bank nicht ausgeschlossen worden.

Am Donnerstag werde der Aufsichtsrat der Westdeutschen Landesbank (WestLB) den Gesamtvorstand entlassen und durch einen neuen ersetzen. Das meldete "Spiegel Online" gestern Abend. Auch WestLB-Chef Thomas Fischer (Foto) müsse gehen. Laut "Focus Online" hat die Bankenaufsicht BaFin das außerplanmäßige Treffen des Kontrollgremiums kurzfristig veranlasst. Hintergrund sind Fehlspekulationen im Eigenhandel der WestLB, dem Handel von Wertpapieren auf eigene Rechnung. Die WestLB hatte die Verluste zuletzt auf 243 Millionen Euro beziffert. Fest steht bereits der Abgang von zwei Vorständen, aber das reiche der BaFin offenbar nicht, so "Spiegel Online".

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