Eon streicht weltweit 11000 Stellen

Der Energieriese und die Gewerkschaft begraben das Kriegsbeil und einigen sich auf sozialverträgliche Lösung.

Düsseldorf. Die Nachricht kam in den Abendstunden — und sie überraschte die meisten Beobachter: Nahezu geräuschlos und ohne viel Tamtam einigten sich das Management des Energieriesen Eon und die Gewerkschaften von Verdi und IG BCE auf den bislang größten Stellenabbau in dem Unternehmen. Der deutsche Strom- und Gaskonzern, der einst von sich behaupten konnte, mit die sichersten Arbeitsplätze in der Republik zu bieten, kann damit die geplanten milliardenschweren Kosteneinsparungen umsetzen.

Und die Eon-Beschäftigten in München, Hannover, Essen, Düsseldorf und anderswo in Deutschland dürfen aufatmen. Betriebsbedingte Kündigungen sind so gut wie ausgeschlossen. Immerhin geht es um 6000 Stellen in Deutschland und 5000 weitere im Ausland, die von den drastischen Sparplänen betroffen sind.

Noch vor wenigen Wochen drohte dem Konzern wegen der Umbaupläne Ungemach von Gewerkschaftsseite. Selbst einen Arbeitskonflikt wollten die Arbeitnehmervertreter nicht mehr ausschließen. Sie waren zunächst erzürnt darüber, dass das Management an ihnen vorbei agierte und Fakten schuf, ohne sie einzubinden. Doch das ist Schnee von gestern.

So frohlockte Erhard Ott vom Verdi-Bundesvorstand: Ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und Zukunftsperspektiven könne mit dem Tarifvertrag zur Umsetzung des Programms 2.0 den betroffenen Beschäftigten gegeben werden. In einer schwierigen Lage sei ein akzeptables Ergebnis erzielt worden, sekundierte Peter Hausmann von der IG BCE.

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