Eon-Aktie schockt die Börse

Gewinnwarnung: Der Energieriese hat seine Ergebnisprognose um elf Prozent gesenkt.

Düsseldorf. Die größte Energie-Aktie Deutschlands, bisher ein auch in Krisenzeiten sicherer Hafen, hat den Börsianern gestern einen Schock versetzt. Nach einer Gewinnwarnung brach das Eon-Papier gestern zeitweilig um mehr als acht Prozent ein.

Bislang wollte der Düsseldorfer Energieriese den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bis 2010 auf 12,4 Milliarden Euro steigern. Gestern musste Eon-Chef Wulf Bernotat seine Prognose auf elf Milliarden Euro zurücknehmen. 2009 soll der Gewinn auf Vorjahresniveau liegen - 9,9 Milliarden Euro. Wegen der Wirtschaftskrise würden Absatz und Umsatz (2008: 86,8 Milliarden Euro) zurückgehen.

Den Rotstift ansetzen will Eon auch bei den Investitionen, die bis zum Jahr 2011 um sechs Milliarden auf 30 Milliarden Euro gekürzt werden. Um die Aktionäre bei der Stange zu halten, wird die Dividende um 9,5 Prozent auf 1,50 Euro pro Aktie erhöht. Ein Teil der Ausschüttungssumme von 2,6 Milliarden Euro muss aber erstmals in der Firmengeschichte aus den Reserven genommen werden.

Der unbereinigte Konzernüberschuss sackte wegen hoher Wertberichtigungen (3,3 Milliarden Euro) um über 80 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ab. Für den Konzern wird ein Kostensenkungsprogramm aufgelegt, das bis 2011 jährliche Kosteneinsparungen von 1,5 Milliarden Euro bringen soll. Konkrete Angaben zu den Auswirkungen auf das Personal konnte der Vorstand noch nicht machen.

Während die Gaspreise für die Verbraucher laut Bernotat in zwei Schritten um bis zu 24 Prozent sinken, plant Eon bei den Strompreisen 2009 "keine großen Veränderungen." Darüber entscheide der Markt. Großkunden erhalten bereits Nachlässe. "Alle Kunden werden profitieren, aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten", kündigte Konzern-Vize Johannes Teyssen an.

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