Verbraucherzentralen Eisläden sollen über Zutaten informieren

Berlin (dpa) - Die Verbraucherzentralen fordern bessere Informationen über die Zutaten in Eiskugeln. „Erstmal ist Eis eine Frage von Genuss, und wenn die sommerlichen Temperaturen steigen, umso mehr“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur.

Es sei aber „eine Frage von Klarheit und Wahrheit“, dass Eisläden auch kennzeichnen, was darin enthalten sei. Für unverpacktes Eis sind keine Zutatenlisten und keine Nährwertangaben mit Kalorien und etwa dem Gehalt an Fett und Zucker vorgeschrieben. Allergene müssen aber dokumentiert werden.

Eiscafés und Eiswagen könnten Zutaten-Übersichten aushängen, sagte Müller. Kunden könnten so zum Beispiel erkennen, ob natürliche oder künstliche Aromen verwendet werden und wie hoch der Fettanteil im Eis ist. Dies könne auch eine Auszeichnung für Anbieter sein, da es bei der Herstellung durchaus Qualitätsunterschiede gebe. Dass Verkäufer bei Fragen informieren könnten, sei nicht ausreichend und gerade bei großem Kundenandrang im Hochsommer auch nicht sehr realistisch.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) lehnt „weitere Bürokratievorschläge wie die Verschriftlichung von Zutatenlisten oder Nährwertangaben“ ab. Die Betriebe seien gesetzlich bereits verpflichtet, Allergene schriftlich auszuweisen, sagte ein Sprecher. Kunden würden bei Fragen auch Antwort erhalten.

Bei Kontrollen von handwerklich und industriell hergestelltem Eis in Niedersachsen wurden in mehreren Fällen irreführende Kennzeichnungen festgestellt. So enthielten sieben von neun Proben Walnusseis nur Spuren von Walnüssen - verwendet wurden stattdessen günstigere Haselnüsse, wie das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte.

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