dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

VW und Zulieferer beenden Machtprobe

Wolfsburg (dpa) - VW und zwei wichtige Zulieferer haben ihre beispiellose Machtprobe beendet und arbeiten wieder zusammen. Europas größter Autobauer und die beiden Unternehmen der Prevent-Gruppe einigten sich am Dienstag in Wolfsburg auf ein Ende der tagelangen Hängepartie, die bei VW zu einem teilweisen Produktionsstopp und Kurzarbeit für Tausende Mitarbeiter geführt hatte. Darüber, wie die Einigung im Detail aussieht, schweigen beide Seiten. Die gemeinsame Mitteilung nach den 20-stündigen Gesprächen umfasst nur vier Sätze. Die beiden Zulieferfirmen würden die Belieferung von Volkswagen in Kürze wieder aufnehmen, sagte ein Volkswagen-Sprecher. Auch die Zuliefererseite bestätigte die Einigung zwischen VW und der Eastern Horizon Group, zu der die Lieferanten Car Trim GmbH und die ES Automobilguss gehören.

Umfrage: Einkaufen per Smartphone wird immer beliebter

Frankfurt/Main (dpa) - Mobiles Einkaufen wird in Deutschland einer neuen Umfrage zufolge immer beliebter. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Online-Shopper benutzten 2015 mindestens einmal monatlich ihr Smartphone, um Bestellungen aufzugeben, wie die Umfrage der Unternehmensberatung PwC ergab. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 machte das nur gut jeder Zehnte. Gleichzeitig sank die Zahl der Konsumenten, die noch nie mobil eingekauft haben, von 70 auf 48 Prozent. Die Verfasser der Studie „Total Retail 2016“ erwarten, dass bis zum Jahr 2020 das sogenannte Mobile Shopping für drei Viertel der Käufer zumindest in ausgewählten Produktkategorien selbstverständlich zum Alltag gehören wird. Das biete für den deutschen Handel noch großes Potenzial, sagte Gerd Bovensiepen, der Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC.

Gericht lehnt Audi-Rückgabe wegen Abgas-Schummelei ab

Düsseldorf (dpa) - Ein Autohaus, das einen Audi mit Abgas-Schummel-Software verkauft hat, muss den Kaufpreis nicht erstatten. Das hat das Düsseldorfer Landgericht am Dienstag entschieden. Es wies damit die Klage eines Autokäufers ab. Er wollte den Kauf seines Audi A 4 Diesel wegen des Abgasskandals rückgängig machen und den Wagen zurückgeben. Der Käufer hätte dem Autohaus eine Frist zur Nachbesserung setzen müssen, begründete das Gericht sein Urteil (Az.: 6 O 413/15). Dabei habe das Autohaus die Nachbesserung sogar angeboten. Dass eine flächendeckende Rückrufaktion Zeit benötige, sei hinzunehmen, beschied das Gericht. Offen ließ es jedoch, ob das Auto durch die Manipulationssoftware einen Mangel aufweist. In der mündlichen Verhandlung hatte der Richter den Kläger darauf hingewiesen, dass er den Wagen doch praktisch uneingeschränkt nutzen könne.

Ex-Umweltminister Trittin fordert 20 Cent Abgabe auf Einwegflaschen

Berlin (dpa) - Die Väter von Verpackungsverordnung und Einwegpfand schlagen Alarm, weil Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Mehrwegquote streichen will. „Weil die Handelskonzerne und großen Abfüller sich nicht an das Gesetz halten, wird einfach das Gesetz geändert“, empörte sich der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) am Dienstag in Berlin. Clemens Stroetmann, der einst als Staatssekretär mit Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) die Pfandpflicht für Einweg-Getränkeverpackungen auf den Weg gebracht hatte, sagte: „Ich halte das für einen Rückschritt.“

Bremer Landesbank soll komplett an die NordLB gehen

Bremen (dpa) - Die Bremer Landesbank (BLB) soll komplett in der niedersächsischen NordLB aufgehen. Offenbar geht es in den Verhandlungen nur noch um die Option eines Komplettverkaufs des 41-prozentigen BLB-Anteils, den das Land Bremen an dem Geldinstitut hält. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Kreisen des Bremer Haushalts- und Finanzausschusses. Zuvor hatte der „Weser-Kurier“ darüber berichtet. Es stehe nur noch eine Option im Raum, hieß es nun. „Und es geht jetzt um den Preis.“ Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) hatte den Ausschuss am vergangenen Freitag informiert. Sie will sich aber grundsätzlich nicht öffentlich zu den laufenden Verhandlungen äußern.

BER-Korruptionsprozess: Ex-Prokurist gibt Schmiergeld-Erhalt zu

Cottbus (dpa) - Im Korruptionsprozess rund um den Bau des Hauptstadt-Airports BER hat ein ehemaliger Bereichsleiter der Flughafengesellschaft zugegeben, von einer Auftragsfirma Bestechungsgeld entgegengenommen zu haben. „Ich habe 150 000 Euro zu Unrecht erhalten. Es war falsch“, sagte der 48-Jährige am Dienstag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Cottbus. Mit ihm auf der Anklagebank sitzen zwei Mitarbeiter der inzwischen insolventen Bauausrüsterfirma Imtech Deutschland, darunter der damalige Vorsitzende der Geschäftsleitung. Auch sie gaben zu, dass das Geld floss. Der 61 Jahre alte Ex-Chef sagte, dass er die Zahlung freigegeben habe. „Mein Verhalten tut mir leid.“

Dax erholt sich dank guter Wirtschaftsdaten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Dienstag von guten Konjunkturdaten profitiert. Bis zum Nachmittag legte er um 0,87 Prozent auf 10 585,44 Punkte zu und erholte sich damit etwas von seiner jüngsten Schwäche. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen stieg um 0,80 Prozent auf 21 687,81 Zähler, während der Technologiewerte-Index TecDax um 0,39 Prozent auf 1720,58 Punkte vorrückte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,05 Prozent auf 2991,35 Punkte hoch. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,20 Prozent am Vortag auf minus 0,22 Prozent. Der Euro stieg auf 1,1338 US-Dollar. Am Vortag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1306 (Freitag: 1,1326) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8845 (0,8829) Euro.

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