dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

„Zukunftsatlas“: München weiter Spitze - Ost-Großstädte holen auf

Frankfurt/Berlin (dpa) - Der Landkreis und die Stadt München sind nicht zu schlagen: Sie belegen erneut die Top-Plätze als zukunftsfähigste Regionen Deutschlands, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Prognos-Instituts hervorgeht. Die Oberbayern sind seit der Erstauflage des „Zukunftsatlas“ im Jahr 2004 Spitzenreiter. Auch in einem erstmals parallel durchgeführten Ranking zu den Perspektiven in der Digitalwirtschaft stehen der Landkreis und die Stadt München den Angaben zufolge an erster Stelle, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Zwar holten einige ostdeutsche Großstädte seit 2004 auf. Unter den Top Ten finden sich abgesehen von Wolfsburg aber nur Städte und Landkreise südlich des Mains, den die Forscher die besten Zukunftschancen bescheinigen. Dabei geht es um Kriterien wie Wirtschaftskraft, Arbeit, Wohlstand, soziale Lage und Innovation.

BMW ruft 120 000 Autos wegen Takata-Airbags zurück

München (dpa) - BMW ruft in den USA 120 000 Fahrzeuge mit Takata-Airbags vorsorglich zurück. Bei dem vorsorglichen Rückruf gehe es um BMW X5 und X6 der Baujahre 2006 bis 2011, sagte ein BMW-Sprecher am Freitag in München. Die Fahrzeuge sollten in den kommenden Monaten in die Werkstatt. In Autos anderer Hersteller hätten Takata-Airbags falsch ausgelöst, bei BMW sei noch nichts passiert. Die mangelhaften Airbags des japanischen Zulieferers Takata sind seit Jahren schon berüchtigt in der Autobranche. Betroffen sind fast alle großen Autobauer. So hatte Daimler vor einer Woche mitgeteilt, seine Rückrufe in den USA und Kanada ausweiten zu müssen.

„Manager Magazin“: Chinesen haben Interesse an Krisenfirma SGL

Wiesbaden (dpa) - Der angeschlagene Kohlenstoffspezialist SGL steht einem Medienbericht zufolge im Visier des chinesischen Chemiekonzerns ChemChina. Der Vorstandschef des Staatskonzerns, Ren Jianxin, soll schon diverse Gespräche mit SGL-Chef Jürgen Köhler und Großaktionärin Susanne Klatten geführt haben, berichtete das „Manager Magazin“ in seiner Freitagsausgabe unter Berufung auf Firmenkreise. Chinesische Konzerne zeigen in jüngster Zeit zunehmend Interesse an deutschen Unternehmen, vor allem an Maschinenbauern wie zuletzt Aixtron oder Kuka. SGL sagte auf Nachfrage, die Gespräche mit Investoren bezögen sich rein auf das Grafitelektrodengeschäft. Das Unternehmen gebe aber keine Informationen darüber, mit wem genau man spreche.

Kuka-Vorstand wirbt für Übernahmeangebot aus China

Augsburg (dpa) - Der Vorstand des Roboterbauers Kuka hat auf der Hauptversammlung vorsichtig für das verlockend hohe Übernahmeangebot aus China geworben. Aktionärsvertreter dagegen warnten am Freitag in Augsburg vor den Risiken für die deutsche Industrie und forderten Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zum Eingreifen auf. Kuka-Vorstandschef Till Reuter sagte, das Angebot des chinesischen Elektrokonzerns Midea könne „unsere Strategie unterstützen“. China sei der größte Robotermarkt weltweit. Kuka wolle seinen Umsatz dort von heute 425 Millionen auf eine Milliarde Euro im Jahr 2020 erhöhen. „Ein Partner, der diese Strategie unterstützt und uns noch besseren Marktzugang verschafft, könnte für Kuka ein Vorteil sein“, so Reuter.

Schlecker-Insolvenzverwalter fordert Geld von Lieferanten

Stuttgart (dpa) - Jahrelang soll die frühere Drogeriemarktkette Schlecker zu viel für Süßwaren, Waschmittel und Drogerieartikel bezahlt haben - nun geht der Insolvenzverwalter gegen ehemalige Handelspartner des Konzerns vor. Sie sollen das Unternehmen mit verbotenen Preisabsprachen um mehrere 100 Millionen Euro betrogen haben. Ein Sprecher der Insolvenzverwaltung bestätigte am Freitag einen Bericht des „Manager Magazins“. Zwischen 2007 und 2013 sollen sich Konsumgüterhersteller in sieben Fällen abgesprochen haben. Der geltend gemachte Schaden beläuft sich dem Bericht zufolge auf bis zu 300 Millionen Euro. Zu der konkreten Summe konnte der Sprecher jedoch keine Angaben machen. Bei der Abwicklung des Unternehmens sei man auf entsprechende Vorgänge gestoßen. Details waren vorerst nicht bekannt.

Elektronikhandel erwartet Umsatzschub durch Fußball-EM

Köln (dpa) - Die Fußball-Europameisterschaft soll dem Elektronikhandel in den kommenden Wochen einen kräftigen Umsatzschub bringen. Das sportliche Großereignis werde im Verkauf von Fernsehgeräten und Zubehör in den nächsten Wochen hohe zweistellige Zuwachsraten bringen, teilte der Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) am Freitag in Köln mit. Wirtschaftlich folge das Geschäft mit Fernsehern dem Fußball-Rhythmus, erklärte BVT-Geschäftsführer Willy Fischel. Wie schon bei der EM 2012 und der WM 2014 rechne die Branche mit deutlichen Absatzimpulsen gegenüber dem Vorjahr. 2015 seien 6,95 Millionen Fernsehgeräte verkauft worden, 14 Prozent weniger als im Weltmeisterschaftsjahr 2014.

Bayer wirbt unter Investoren um Zustimmung für den Monsanto-Deal

Leverkusen (dpa) - Bayer wirbt in diesen Tagen bei seinen wichtigsten Aktionären um Zustimmung für die geplante milliardenschwere Übernahme des US-Konzerns Monsanto. Nach Angaben eines Firmensprechers vom Freitag soll die Aktion noch bis zur kommenden Woche andauern. Zu den Reaktionen unter den Investoren wurden keine Angaben gemacht. Vor wenigen Tagen hatte Bayer für Monsanto ein Kaufangebot von umgerechnet 55 Milliarden Euro angekündigt. Der US-Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmittel wies die Offerte zwar als zu niedrig zurück, zeigte sich aber für weitere Verhandlungen offen.

Wenig Bewegung im Dax - Atempause vor Yellen-Rede

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat nach seinem jüngsten Höhenflug am Freitag erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt. Die Finanzmärkte warteten gespannt auf Hinweise für eine nächste mögliche Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten, am Abend wurde eine Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen erwartet. Der deutsche Leitindex konnte seine Verluste bis zum Mittag zwar abschütteln. Mit einem Plus von 0,09 Prozent auf 10 282,16 Punkte kam er anschließend aber kaum vom Fleck. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,05 Prozent am Vortag auf 0,03 Prozent. Der Kurs des Euro stagnierte: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1168 (Donnerstag: 1,1168) US-Dollar fest.

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