dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Dax rutscht unter 9000 Punkte

Frankfurt (dpa) - Der Dax ist zum ersten Mal seit fast anderthalb Jahren wieder unter die Marke von 9000 Punkten gefallen. Die anhaltenden Sorgen vor einem globalen Wirtschaftsabschwung ließen den deutschen Leitindex am Montag zwischenzeitlich um mehr als 3 Prozent abrutschen. Bis zum Nachmittag erholte sich der Dax wieder etwas und gab zuletzt um 2,58 Prozent auf 9047,50 Punkte nach. Seit Monaten steht der Aktienmarkt unter Druck. Der MDax der mittelgroßen Konzerne verlor am Montag 3,50 Prozent auf 18 032,39 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDax mit minus 3,95 Prozent auf 1529,79 Punkten am kräftigsten einbüßte. Im restlichen Europa sah es ähnlich finster aus: Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, büßte zuletzt 2,21 Prozent auf 2815,71 Punkte ein. Der Kurs des Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1101 (Freitag: 1,1202) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9008 (0,8927) Euro.

Maple Bank in Frankfurt dicht - Ermittlungen dauern an

Frankfurt/Main (dpa) - Bei der von der Finanzaufsicht geschlossenen Frankfurter Maple Bank dauern die Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung an. Während das Institut mit kanadischen Wurzeln am Montag für den Geschäftsverkehr geschlossen blieb, setzten Staatsanwälte ihre Steuer-Ermittlungen fort. Die Finanzaufsicht Bafin hatte am Wochenende die Schließung der Bank angeordnet, weil ihr wegen einer notwendigen Steuerrückstellung die Überschuldung drohe. Die Bank bestätigte, dass die Rückstellung in Zusammenhang mit möglicherweise illegalen „Cum-Ex“-Aktiengeschäften aus den Jahren 2006 bis 2010 steht. Auch zahlreiche andere Banken und Einzelpersonen stehen im Verdacht, ähnliche Geschäfte rund um die Dividendentermine von Aktiengesellschaften betrieben zu haben.

Förderprogramm für E-Fahrzeuge sorgt weiter für Kontroversen

Berlin (dpa) - Die mögliche staatliche Förderung für Elektrofahrzeuge sorgt in der Politik weiterhin für verhärtete Fronten. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bekräftigte seine Kritik an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der erklärter Gegner einer Kaufprämie für E-Autos ist. „Dem Bundesfinanzminister fehlt an dieser Stelle eindeutig der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Blick. Schäubles Sparwillen bezahlen wir am Ende mit Zehntausenden verlorenen Arbeitsplätzen“, schreibt Lies in einem Positionspapier. Vor wenigen Tagen hatten sich die Spitzen der schwarz-roten Koalition und der Autokonzerne BMW, Daimler und Volkswagen in Berlin getroffen. Sie wollen der bisher schleppend laufenden alternativen Antriebsform mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung zum Durchbruch verhelfen. Details sind noch unklar, aber auch eine staatliche Kaufprämie von 5000 Euro ist im Gespräch, an der sich die Industrie beteiligen soll.

Reitzle soll Linde-Aufsichtsratschef werden

München (dpa) - Der frühere Linde-Chef Wolfgang Reitzle soll als Aufsichtsratsvorsitzender zu seinem früheren Arbeitgeber zurückkehren. Der dafür zuständige Ausschuss des Kontrollgremiums nominierte Reitzle und will ihn der Hauptversammlung am 3. Mai zur Wahl vorschlagen lassen, wie der Industriegase-Konzern am Montag in München mitteilte. Reitzle hatte den Vorstandsvorsitz bei Linde vor zwei Jahren niedergelegt, die gesetzlich vorgeschriebene Abkühlphase ist am 21. Mai vorbei. Der jetzige Aufsichtsratschef Manfred Schneider werde am Tag zuvor aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, teilte Linde mit. Reitzle wird im März 67 Jahre und ist auch Aufsichtsratschef beim Autozulieferer Continental.

Sieben EU-Staaten fordern Schutz der europäischen Stahlindustrie

Brüssel/Berlin (dpa) - Angesichts der Krisenstimmung in der europäischen Stahlindustrie fordern Deutschland und sechs weitere Länder die EU zum Handeln auf. Die heimische Industrie müsse gegen „unfaire Handelspraktiken“ geschützt werden, verlangen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sowie Minister aus Italien, Großbritannien, Frankreich, Polen, Belgien und Luxemburg. Das Schreiben, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, ist vom 5. Februar datiert. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ (Montag) darüber berichtet. „Die Europäische Union kann nicht passiv bleiben, wenn wachsende Arbeitsplatzverluste und Schließungen von Stahlwerken zeigen, dass es eine erhebliche und drohende Gefahr eines Zusammenbruchs des europäischen Stahlsektors gibt“, heißt es in dem Schreiben.

VDMA: 3D-Druck ist „hochrelevant“ für die Deutschen Maschinenbauer

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Maschinenbauer setzen zunehmend auf 3D-Druck. Die auch als „additive Fertigung“ bezeichnete Technologie sei mittlerweile „hochrelevant“ für die Branche, sagte Rainer Gebhardt der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Frankfurt. Gebhardt leitet beim Verband Deutscher Maschinenbauer (VDMA) eine Arbeitsgruppe zum Thema. „Die vor zwei Jahren gegründete Arbeitsgemeinschaft „Additive Manufacturing“ wächst sehr dynamisch, wir haben mittlerweile 100 Mitglieder“, sagte Gebhardt. Ihr gehören Produktionsunternehmen, Dienstleister und Forschungsinstitute an, die im 3D-Druck aktiv werden wollen oder es schon sind. Auch für das laufende Jahr ist Gebhardt optimistisch. Zunehmend werde das Wissen über die Technologie in der industriellen Fertigung tatsächlich umgesetzt.

Agrarminister Schmidt sieht großes Potenzial für Biobauern

Berlin (dpa) - Bundesagrarminister Christian Schmidt ermuntert die deutschen Bauern auch angesichts schwankender Weltmarktpreise zum Einstieg in den ökologischen Landbau. „Der Bio-Markt bietet weiter großes Potenzial, auch für die Einkommen der Landwirte“, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur vor der Messe Biofach, die an diesem Mittwoch in Nürnberg beginnt. Die Entscheidung treffe aber jeder Betrieb selbst. „Wir werden den Ökolandbau nicht per Gesetz verordnen.“ Die Verkaufserlöse der deutschen Biobauern stiegen laut neuen Daten für 2014 auf 1,65 Milliarden Euro nach 1,55 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Kunden achten vor allem auf bessere Tierhaltung.

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