dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Von Henkel zu Adidas: Rorsted wechselt den Chefsessel

Düsseldorf (dpa) - Überraschender Wechsel: Henkel-Chef Kasper Rorsted verlässt nach acht Jahren den Düsseldorfer Konsumgüterhersteller und übernimmt die Leitung von Europas größtem Sportartikel-Hersteller Adidas. Bereits Anfang Oktober soll Rorsted den Chefsessel in Herzogenaurach übernehmen, wie Adidas am Montag mitteilte. Seinen Posten bei Henkel übergibt er Ende April an den bisherigen Chef der Kosmetiksparte Hans Van Bylen, wie Henkel ankündigte. Rorsteds Vertrag bei Henkel lief eigentlich noch bis Ende 2017. Für Adidas beendet die Berufung von Rorsted unerwartet schnell die Nachfolgediskussion. Firmenchef Herbert Hainer hatte erst kürzlich seinen Vertrag um eineinhalb Jahre bis zum Frühjahr 2017 verlängert, „damit der Aufsichtsrat genügend Zeit hat, um den besten Kandidaten fürs Unternehmen zu finden“. Nun soll es allerdings schneller gehen.

Urlauber trotzen dem Terror: Touristenzahl weltweit auf Rekordhöhe

Madrid (dpa) - Internationale Konflikte und Terrorgefahren halten Urlauber in weiten Teilen der Welt nicht von Reisen ins Ausland ab. Die Zahl der Auslandstouristen stieg 2015 im Vergleich zum Vorjahr weltweit um 4,4 Prozent auf den Rekordwert von fast 1,2 Milliarden. Damit habe die Reisebranche bereits im sechsten Jahr in Folge ein Wachstum von über vier Prozent erzielt, teilte die UN-Tourismusorganisation (UNWTO) am Montag in Madrid in ihrer Jahresbilanz mit. Für dieses Jahr sei ein Wachstum von etwa 3,5 bis 4,5 Prozent zu erwarten.

WhatsApp schafft Abo-Zahlung ab

München (dpa) - Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp schafft unter dem Dach von Facebook seine Abo-Gebühr von einem Dollar pro Jahr ab. „Die Übernahme hat uns erlaubt, uns auf Wachstum zu konzentrieren und nicht ans Geldverdienen zu denken“, sagte Mitgründer Jan Koum am Montag auf der Internet-Konferenz DLD in München. WhatsApp wolle künftig stärker in der Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbrauchern mitmischen, sagte er mit Blick auf ein mögliches künftiges Geschäftsmodell. Das ist allerdings auch ein Schwerpunkt beim Facebook Messenger, dem zweiten Kurzmitteilungsdienst des Online-Netzwerks, der nach jüngsten Angaben über 800 Millionen Nutzer hat. Bisher teilten sie sich so auf, dass WhatsApp sich auf eine schlanke Grund-Kommunikation fokussiert und der Messenger - zunächst in den USA - eine Art „Schweizer Taschenmesser“ mit vielen Zusatz-Angeboten wie Bezahldienst oder Fahrten-Vermittlung.

Rekordjahr für Windparks auf See - Künftiger Zuwachs aber geringer

Berlin (dpa) - Der Ausbau der Windenergie auf See wird nach einem Rekordjahr in Deutschland an Tempo verlieren. Nach Einschätzung der Branche werden im laufenden Jahr neue Offshore-Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von 700 Megawatt neu ans Netz gehen - was weniger als einem Drittel des Vorjahreswertes entspricht. Der ungewöhnlich hohe Zubau mit neuen Anlagen in Nord- und Ostsee im Jahr 2015 sei eine Ausnahme und Folge eines Nachholeffekts, stellten mehrere Branchenverbände am Montag in Berlin klar. Von der Politik fordert die Offshore-Industrie größere Ausbauziele als im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geplant. Der Ausbau der Offshore-Windenergie erforderte bisher hohe Subventionen, die über die EEG-Umlage von Stromkunden zu tragen sind. Die Zukunft der Offshore-Windenergie hängt auch von der nächsten EEG-Reform ab.

Renault will in den kommenden Wochen Abgas-Plan vorlegen

Paris (dpa) - Der französische Autobauer Renault will in den kommenden Wochen einen Plan zur Reduzierung der Abgase seiner Diesel-Fahrzeuge unter echten Fahrbedingungen vorlegen. Bei einer Stichprobe in Frankreich hatten Diesel-Modelle die Normen für CO2 und Stickoxid überschritten. „Unter den Testbedingungen des Genehmigungsverfahrens erfüllen unsere Fahrzeuge die Abgasnormen“, betonte Verkaufschef Thierry Koskas am Montag. Bei den Emissionen im realen Straßenverkehr gebe es aber Unterschiede zu den im Testverfahren gemessenen Werten. „Wir sind uns dessen sehr bewusst“, sagte Koskas. „Wir sind natürlich nicht der einzige Hersteller, der dieses Thema hat.“ Die ersten Ergebnisse der von der französischen Regierung nach dem VW-Abgas-Skandal angeordneten Stichprobe waren vergangene Woche bekanntgeworden.

Dax gibt wieder nach - Unsicherheit bleibt hoch

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Montag an einer Stabilisierung versucht - ist aber in einem nervösen Handel zwischen Plus und Minus geschwankt. Am frühen Nachmittag gab er um 0,53 Prozent auf 9494,35 Punkte nach. Nur wenige Unternehmen zeigten eine eindeutige Tendenz, allen voran Adidas nach der Bekanntgabe eines neuen Chefs. Für den Index der mittelgroßen Werte, den MDax, ging es um 1,03 Prozent auf 18 597,16 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax büßte 1,83 Prozent auf 1584,73 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,62 Prozent. Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,37 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0892 (Freitag: 1,0914) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9181 (0,9163) Euro.

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